Acht weitere Menschen wurden verletzt. Etwa 150 geschockte Gäste hätten sich in der Nacht auf Sonntag aus den dichten Rauchschwaden im Erotikclub 911 retten können, teilte die Justiz mit. Der Brand beschloss eine Katastrophenwoche in Russland mit fast 200 Toten.
Das Feuer in dem Club auf der zweiten Etage des Lenkom-Theaters sei um 3.09 Uhr ausgebrochen. Nach Angaben eines 20-jährigen Barkeepers fand jede Nacht eine Flammenschau mit reinem Sprit statt, sagte der Sprecher des Moskauer Zivilschutzes, Jewgeni Bobylew. Doch diesmal habe ein Barmann die Kontrolle verloren und sich mit der brennbaren Flüssigkeit übergossen. Seine Kleidung ging in Feuer auf, die Flammen sprangen auf einen Fünfliterkanister mit Sprit über, und bald stand die ganze Bühne in Flammen, sagte Bobylew der Agentur Interfax.
Die Feuerwehr setzte die Besatzungen von 25 Wagen gegen den Brand ein, der eine Fläche von 100 Quadratmeter erfasste. Zu den Opfern zählten sowohl Gäste wie Mitarbeiter des Clubs, sagte der Moskauer Vize-Staatsanwalt Wladimir Poneschewski. Zwei der Toten seien männliche Gäste aus Bulgarien gewesen. Es laufen die notwendigen Ermittlungen, um die Brandursache und die Verantwortlichen zu finden, erklärte Poneschewski. Ermittelt werde wegen Verstößen gegen die Brandschutzbestimmungen.
Erst am vergangenen Dienstag waren bei einem Brand in einem Altenheim in Südrussland 63 Bewohner getötet worden. Auch dabei spielten die für das Land typischen Verstöße gegen den Brandschutz eine Rolle: der Alarm wurde zu spät ausgelöst, Notausgänge ließen sich nicht öffnen. Einen Tag zuvor waren bei einer Grubengasexplosion im Kohlegebiet Kusbass in Sibirien 110 Bergleute getötet worden. Angesichts der Kette von Unglücksfällen ordnete Präsident Wladimir Putin genaue Untersuchungen an. Bei zwei Luftverkehrsunglücken in Russland in den vergangenen zehn Tagen kamen 13 Menschen um Leben.
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