Vorarlberg: Mordprozess am Landesgericht Feldkirch

Staatsanwältin Konstanze Manhart betont in ihrem Eröffnungsplädoyer, dass der Angeklagte bereits 2013 einmal wegen absichtlich schwerer Körperverletzung verurteilt wurde. Auch damals attackierte der Mann einen Bekannten mit einem Messer und verletzte diesen schwer. Auch den Umstand, dass der Beschuldigte beim Notruf gelogen hat, bringt die Anklägerin aufs Tapet. „Wir sind überfallen worden und die alte Dame wurde niedergestochen“, log der Mann nämlich. Auf Frage des Richters, sagt der Angeklagte, dass er Angst gehabt habe, die Tat zuzugeben. Eine Minute sei das Opfer gewürgt worden, so die Anklage. Die behaupteten Erinnerungslücken hält Manhart für Schutzbehauptungen oder Verdrängungsmechanismen und stützt sich dabei auf das psychiatrische Gutachten von Primar Reinhard Haller, der dem Angeklagten trotz Kokain-Einfluss die Zurechnungsfähigkeit bescheinigte.
Erinnerungslücken
Der Angeklagte selbst kann sich angeblich nur schwer an Einzelheiten erinnern. Er glaubt, dass er von der Verkäuferin erwischt wurde, als er heimlich etwas aus ihrem Drogendepot stehlen wollte. Sie schimpfte und habe ihn angegriffen. Er habe sich daraufhin gegen die wütende Frau verteidigt. Diese Aussagen sind jedoch laut Staatsanwaltschaft mit dem Obduktionsergebnis nicht in Einklang zu bringen. Im Nacken waren beispielsweise zahlreiche Stichverletzungen, diese waren dem Opfer beigebracht worden, als es auf dem Bauch lag. Allein im Gesicht hatte die Frau Spuren von 23 Einwirkungen. Vielfach sei vom Opfer keine Gegenwehr mehr ausgegangen, so die Staatsanwaltschaft.
Schuldig, aber andere Geschichte
Auf Frage, ob er sich schuldig bekenne, antwortet er mit „Ja“. Doch dann erzählt er die Geschichte von der Auseinandersetzung und den Messerstichen wieder so, dass er sich verteidigt habe und nicht wisse, wie oft und wie heftig er zugestochen habe. Als der Täter wieder nach Hause zu seiner Freundin ging, log er auch dort. Ein Typ habe etwas kaufen wollen, sei mit der 65-Jährigen in Streit geraten und habe sie dann heftig geschlagen, wollte er die Blutflecken auf seiner Kleidung erklären.
Opfer war “Ersatz-Mama”
Der 35-jährige Drogenabhängige würgte eine 65-jährige Bregenzerin, dann stach er immer wieder mit dem Messer auf sie ein. Dabei waren die beiden eigentlich gute Bekannte, beinahe Freunde. „Ersatzmama“ nannte der Mann sie gelegentlich. Er kaufte des Öfteren bei ihr Cannabis und Kokain. An jenem Tag kam es jedoch zum Streit, was genau in der Wohnung in der Arlbergstraße passierte, ist schwer rekonstruierbar.
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