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Mordanklage nach Beilattacke und Schussabgabe

©Kapo St. Gallen
Die Jugendanwaltschaft des Schweizer Kantons St. Gallen klagt einen Letten wegen mehrfachen versuchten Mordes an.
Täter legt Geständnis ab
17-Jähriger verletzt acht Menschen
Beilattacke in Flum

Eine heute 18-jähriger Lette wird verdächtig, am 22. Oktober 2017 um etwa 20 Uhr bei seinem Wohnort Flums einen Holzstapel in Brand gesetzt zu haben. Das Feuer konnte vor Eintreffen der örtlichen Feuerwehr gelöscht werden. Danach begab sich der Beschuldigte zu Fuß zum Postplatz. Er steht in Verdacht, dort kurz nach 20 Uhr ein Ehepaar mit einem Beil attackiert zu haben, welches mit ihrem Kind im Kinderwagen unterwegs war. Beide wurde durch die Attacke schwer verletzt und musste im Krankenhaus operiert werden. Auch das acht-monatige Kleinkind, welches während der Attacke aus dem Kinderwagen fiel, musste im Krankenhaus behandelt werden.

Ein vorbeikommender 72-Jähriger wollte den Beschuldigten dazu bringen, von der Frau abzulassen. Der Lette soll daraufhin den Mann attackiert und ihn an der Hand verletzt haben. In weiterer Folge soll er auch dessen Frau angegriffen und ihre eine Rissquetschwunde am Unterarm zugefügt haben. Der Beschuldigte soll danach das Auto des Paares entwendet haben. Kurze Zeit später habe er die Kontrolle über das Auto verloren und sei gegen einen Gartenzaun geprallt. Er habe das Fahrzeug verlassen und versucht in ein angrenzendes Gebäude einzudringen, was ihm nicht gelang.

In Tankstellenshop gekracht

Nachdem der Beschuldigte kurz vor 21 Uhr vergeblich versuchte, sich mit einem unverschlossenen Fahrzeug nach Lettland abzusetzen, begab er sich zu Fuss zur Agrola Tankstelle in Flums. Der Beschuldigte attackierte dort mutmasslich in Tötungsabsicht eine damals 44-jährige Frau mit einer Schere und verletzte sie, bevor sie fliehen konnte, im Gesicht. Er tat dies, um ihr Fahrzeug zu entwenden, was ihm aufgrund des fehlenden Fahrzeugschlüssels nicht gelang. Er begab sich danach zum nächsten parkierten Fahrzeug, in dem eine damals 27-jährige Frau sass, welche im achten Monat schwanger war. Er versuchte, die Fahrertüre ihres Autos zu öffnen. Eine damals 21-jährige Frau eilte zur Hilfe und wurde darauf vom Beschuldigten mit dem Beil attackiert. Dabei nahm der Beschuldigte mutmasslich deren Tod in Kauf. Sie erlitt dabei Verletzungen an der Hand. Zwischenzeitlich konnte die 27-jährige Frau aus ihrem Auto fliehen. Der Beschuldigte setzte sich ins Fahrzeug und fuhr in die Fassade des Tankstellenshops, weil er den Rückwärtsgang nicht einlegen konnte. Danach wurde er von der Kantonspolizei St.Gallen verhaftet.

Verdächtiger in Psychiatrie

Die in enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei St.Gallen und dem Institut für Rechtsmedizin geführte Untersuchung ist abgeschlossen. Der Beschuldigte leidet gemäss forensisch-psychiatrischem Gutachten an einer schweren psychischen Störung. Die Jugendanwaltschaft des Kantons St. Gallen klagt den Beschuldigten wegen mehrfachen versuchten Mordes, versuchter Brandstiftung, mehrfacher einfacher Körperverletzung, Sachbeschädigung und mehrfacher Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz an und beantragt einen Freiheitsentzug von drei Jahren sowie eine Buße von CHF 500. Ferner soll eine geschlossene Unterbringung angeordnet werden. Der Beschuldigte befand sich nach seiner Verhaftung in Untersuchungshaft. Seit dem 23. März 2018 befindet er sich im Rahmen einer vorsorglichen Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung.

 

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