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Mord wirft Fragen auf

Der Vorfall an der Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein, bei dem am Samstag ein Schweizer Grenzwächter ermordert wurde, stellt die Ermittler vor einige Fragen. [21.7.99]

Aus der jüngsten Darstellung des Tatherganges (die “VN” berichteten) geht nämlich hervor, daß der Mörder mit einer Handschelle ans Dienstauto gefesselt war und mit einer zweiten vom Zöllner festgehalten wurde. Wie konnte es dem Angeketteten Stefan Räder dennoch gelingen, zum Revolver zu greifen und die tödlichen Schüsse auf den Grenzwächter Andreas Flütsch (53) abzufeuern?

Die zweite Frage, die noch zu klären ist: Warum haben die Zöllner den mutmaßlichen Waffenhändler nicht genau(er) durchsucht, bevor sie ihm Handschellen anlegten?

Für die Behörden wirft der Fall auch zwischenstaatliche Fragen auf. Diese ergeben sich aus dem Zollvertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Für die Notwehr des 35jährigen Grenzwächters, welcher den Mörder seines Kollegen erschoß, ist die Schweizer Militärjustiz zuständig, weil Liechtensteins Grenzen von Schweizer Grenzwächter überwacht werden. Die Straftaten des Deutschen werden hingegen von den Gerichten Liechtensteins verfolgt.

Die TED-Umfrage dieser Woche greift ebenfalls dieses Thema auf.

Von Tony Walser

(Bild: Meznar)

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