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Montfortstädter Hoffotograf seit 37 Jahren

Fotograf Friedrich Fels mit seiner Hasselblad vor einer Fotokamera aus dem Jahr 1885
Fotograf Friedrich Fels mit seiner Hasselblad vor einer Fotokamera aus dem Jahr 1885 ©Bandi Koeck
Menschen aus der Heimat: Friedrich Fels Feldkirch. (BK) Seit 37 Jahren unterhält er ein Fotostudio in der Schmiedgasse. Seine Kindheit war idyllisch, seine Jugend rebellisch und sein Leben widmete er der Grafik. Die Rede ist von keinem geringeren als Friedrich Fels.
Der Fels rollt

Kindheit und Jugend
Er ist ein Lehrerssohn und wuchs in einer ganz romantischer Gegend auf, in einem Bauernhaus, das gleichzeitig eine Wirtschaft war, nämlich im Knapphof in der Felsenau. “Ich hatte eine traumhaft schöne Kindheit und Jugend”. Er erinnert sich an unzählige Schlachtpartien und gesellige Runden. Er erinnert sich daran, als die Felsenau als verruchte Gegend galt. Er erinnert sich an ein tolles Dorfleben mit interessanten Geschichten, bis der Fernseher all dies verdrängte. “Eine ganze Schar an Kindern kam in einem Haus zusammen und sah Fury oder Lessie an”. Der Freihof hatte damals einen Wurlitzer vor der Türe. “Die Mädchen kamen mit den Pettycoats und den Vespas und es dröhnte Elvis Presley aus den Boxen” erzählt er nostalgisch. “Die Leute tanzten an jenen lauen Mainächten der späten 50er Jahren. Auch tolle Rodelpartien von Amerlügen bis in die Felsenau sind fest in seinem Gedächtnis verwurzelt: “Alles war am Rodeln und wir hängten die Rodel Kopf voraus zu einer Kette zusammen.”

Lehrjahre und Heer
Mit neun Jahren lernte er den Maler Norbert Grebner kennen. “Das war ein Schlüsselerlebnis, was die Malerei anbelangt.” Sein Vater war mit Kunstprofessor Albert Rauch befreundet. Sein Talent war früh erkennbar. Allerdings wurde er in die Handelsschule geschickt. Nach Abschluss besuchte Fels die Gewerbeschule für Hochbau in Innsbruck. “Das war für die Katze. Dort gefiel es mir überhaupt nicht.”Nach einem Jahr dort wollte er Grafiker werden. Da die finanziellen Mittel nicht reichten, begann er eine Lehre als Fotograf bei Foto Rhomberg. Neben der Lehre machte er einen dreijähriger Grafikfernkurs zusammen mit der Künstlerin Hildegard Burtscher. Es folgte die Gesellenprüfung, das Bundesheer und Gesellenjahre in Bludenz und Liechtenstein.

Hippies mit Visionen
Im Jahre 1971 hängt er den Beruf an den Nagel und wollte sich ganz der Kunst widmen. Von 1971 bis 73 erlebte Friedrich Fels intensive Hippie-Zeiten: Er hat gemalt und war in einer Feldkircher Künstlergemeinschaft. Rückblickend über diese Zeit kommt er ins Schwärmen: “Wir waren als Künstler bekannt, wir waren Revoluzer. ”Dazu gehörte beispielsweise Sulpitz Bertsch, der heute in Salzburg Künstler ist oder die Fotografin Christe Branz. “Wir wollten aus der Alten Schmiede in Frastanz ein Kulturzentrum machen. ”Die Firma Ganahl stellte ihnen das Gebäude kostenlos zur Verfügung. In der Lagerstätte für alte Fenster schüttete Werner Nachbauer einen ganzen LKW Kies auf den Lehmboden der Schmiede. “Wir wollten Kunst fürs Volk. Unser großes Vorbild war Joseph Beuys. Leider scheiterte das Vorhaben an den Finanzen und an unserem Perfektionismus”, sagt Fels heute über jene Zeit.

Analog treu
Durch eine Beziehung kehrte er zur Fotografie zurück. Zusammen war beabsichtigt, ein künstlerisches Fotostudio zu haben. Die Bedingung war die Meisterprüfung zu machen. “Die Beziehung ging dann auseinander. Aber diese Frau war wichtig für meine Laufbahn, denn sonst hätte ich nie die Prüfung gemacht”, so der 64-jährige. Er arbeitete bei Foto Winsauer und machte sich danach selbstständig. Zusammen mit Silvio Raos war er im Werbebereich tätig. Das künstlerische Fotostudio blieb im Hintergedanken. Reinhard Gassner erklärte sich bereit, die Räumlichkeiten und die Miete in der Schmiedgasse zu teilen. Ab 1980 hatte er das Studio für sich allein und noch ein zweites im Churer Tor. Die Zentrumsnähe war sehr vorteilhaft. Sein Arbeitsgebiet umfasste unzählige Passbilder, Hochzeitsfotos, Reportagen für Wirtschafts- und Arbeiterkammer, Clown Walter Galetti oder diverse Faschingsfeierlichkeiten. Fels war in jenen Jahren sehr stark in der Werbung tätig. Durch die Digitalfotografie gab es einen Bruch und er fokussierte sein Schaffen in der Portraitfotografie. “Ich bin immer noch ein analoger Vertreter, weil diese Bilder mehr Wärme und Charakter haben, als der Plastikcharakter der Digitalfotografie”. Friedrich Fels stuft analoge Fotos als lebendiger ein. Er ist ein Spezialist für Reproduktionen.

Zur Person:

Friedrich Fels
Geburtsdatum: 17. 06. 1948
Wohnort: Feldkirch
Familie: Verheiratet, 2 Kinder
Hobbys: Bücher, malen
Lebensmotto: Das Begreifen des Ganzen!
Kontakt: info@foto-fels.at

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