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Montforthaus Feldkirch: Kultur als wahrnehmbares Signal

v.li.: Folkert Uhde, Künstlerischer Leiter, Stadträtin Barbara Schöbi-Fink, Edgar Eller, Geschäftsführer Montforthaus, und Hans-Joachim Gögl, Künstlerischer Leiter.
v.li.: Folkert Uhde, Künstlerischer Leiter, Stadträtin Barbara Schöbi-Fink, Edgar Eller, Geschäftsführer Montforthaus, und Hans-Joachim Gögl, Künstlerischer Leiter. ©Stadt Feldkirch
Von VN-Heimat/Isabell Seidel:    Montforthaus erscheint nicht nur architektonisch in neuem Gewand.
Montforthaus Feldkirch - Bau-Endphase


Feldkirch. (VN-sis) „Alles auf Anfang“ – für das neue Montforthaus ein passendes Motto. Seine Eröffnung am 2. Jänner läutet nicht nur den Beginn des neuen Jahres ein, auch in architektonischer Hinsicht setzt es einige neue Maßstäbe. Auch die Veranstaltungsreihe „Montforter Zwischentöne“, die erstmals im Februar 2015 umgesetzt wird, steht ganz im Zeichen des Anfangs. Unter dem Titel „Anfangen. Über das Beginnen“ sollen Musik und Kultur auf zeitgemäße und besondere Weise präsentiert werden. An drei Wochenenden im Jahr werden künftig Zeit-Räume zwischen Dialog und Musik stattfinden, die sich einem Hauptthema widmen, dessen Umsetzung jedes Mal neu konzipiert sein wird.

Spür- und sichtbar
Innovative Ideen und Formate sollen den Bereichen „Kultur und Kongress“ – den beiden Schwerpunkten des neuen Montforthauses – ein neues Gewand verleihen. Programmschwerpunkte mit außergewöhnlichen Konzepten sollen künftig die Fokussierung des Montforthauses auf die Bereiche Kultur und Kongress, Begegnung und Musik spür- und sichtbar machen. Die neue Veranstaltungsreihe „Montforter Zwischentöne“ steht gleichermaßen in einer engen Verbindung zum Gebäude und zur Stadt Feldkirch. Zum einen soll das Potenzial des Montforthauses voll ausgeschöpft und somit klar nach außen präsentiert werden. „Das Montforthaus ist ein sehr gutes Konzerthaus. Wir wollen ihm also auch die Möglichkeit geben, eines zu sein“, erklärt Kulturstadträtin Barbara Schöbi-Fink am Dienstag in einem Pressegespräch. Zum anderen setzt die Veranstaltungsreihe auf eine starke regionale Verankerung. „Neben den Fremdveranstaltungen braucht es eigene Formate der Inspiration und Kommunikation, verbunden mit der lokalten Kulturszene, als international wahrnehmbares Signal aus Feldkirch und dem Haus“, erklärt Edgar Eller, Geschäftsführer der Montforthaus Feldkirch GmbH. Die Verschränkung von nationalen Musikern und Ensembles und internationalen Künstlern sowie die Einbindung verschiedener kultureller Einrichtungen der Stadt sollen dieses Ziel ermöglichen. Außerdem werden dabei vor allem jungen Musikern aus dem Land neue, außergewöhnliche Chancen eröffnet.

Potenzial der Verwandlung
Für die Umsetzung des ambionierten Konzepts der „Montforter Zwischentöne“ konnten die langjährigen Konzert- und Kongressgestalter Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl verpflichtet werden. Beide waren sofort von dem Thema „Anfangen“ begeistert. „Sowohl im Konzert als auch in Bildungsformaten ist der Anfang ein dramaturgisches Moment, das höchste Aufmerksamkeit beansprucht“, lautet ihre Erklärung. „Wir alle sind ständig Beginner, professionelle Anfänger sozusagen. Der hohe Energieeinsatz, die Ahnungslosigkeit, Scham oder Euphorie, die Skepsis der Beobachter oder die besondere Wachheit und Geistesgegenwart im Anfang haben das Potenzial der Verwandlung. Nach einem Anfang ist niemand derselbe.“

Kulturvermittlung neu
Einen besonderen Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe stellen Dialog und Interaktion zwischen Akteuren und Publikum dar. Im Rahmen des Programmpunkts „Salon Paula“ statten Musiker, Wissenschaftler und Experten – im Februar rund um das Thema „Anfang“ – acht Privathaushalten einen Besuch ab. Das Publikum besteht aus dem Freundeskreis des jeweiligen Gastgebers. Im Zentrum stehen der Dialog sowie die Möglichkeit, Künstler, Experten sowie Wissenschaftler einmal persönlich kennenzulernen und sich mit ihnen in zwangloser Atmosphäre über deren Werke und Gedanken zu unterhalten. Interessierte – egal ob Haus- oder Wohnungsbesitzer oder Studenten-WGs – können sich bis zum 15. Jänner 2015 bewerben.
Für den Programmpunkt „Liebesanfänge. Ein Archiv erster Begegnungen“ machte sich ein Team von Geschichtensammlern in Vorarlberg und der Schweiz auf die Suche nach Liebes-anfangsgeschichten. In Form eines intermedialen „Storytelling-Projekts“ wird vom 23. bis zum 28. Februar eine Auswahl an kurzen Texten und Videos präsentiert. Die „Montforter Zwischentöne“ sollen dem Publikum nicht nur ein neues Konzept der Kulturvermittlung, sondern auch das neue Montforthaus und dessen besondere Räumlichkeiten näherbringen. So ist beispielsweise auf der Dachterrasse ein Konzert in den frühen Morgenstunden geplant, sodass das Publikum nicht nur die Musik, sondern gleichzeitig auch den Sonnenaufgang genießen kann. Im Rahmen eines „Spazierkonzerts“ können sich die Besucher ein eigenes Programm zusammenstellen und gleichzeitig das Gebäude erkunden. Dabei finden zeitgleich musikalische Auftritte, Lesungen und andere Darbietungen zwischen Film, Architektur, Wissenschaft und Geschichte statt.

Raffinierte Architektur
Sowohl Gögl als auch Uhde heben insbesondere die architektonischen Raffinessen des neuen Montforthauses hervor. Diese ermöglichen nämlich eine rasche Anpassung an verschiedene Nutzungsanforderungen. Beispielsweise kann die Akustik des Großen Saals durch verstellbare Elemente an den Wänden verändert werden. Ähnlich verhält es sich mit den LEDs, deren Licht stufenlos angepasst werden kann.

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