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Montafon will mehr Polizisten

Schruns - Im Montafon gibt es Bestrebungen, das Sicherheitsnetz enger zu knüpfen - Konkrete Überlegungen für den Aufbau einer Sicherheitswache im Montafon.

Zur Unterstützung der beiden Polizeiinspektionen in Schruns und Gaschurn, die gegenwärtig für alle Aufgaben in Sachen Recht und Ordnung der zehn Gemeinden im Tal verantwortlich zeichnen, ist daran gedacht, eine Gemeindesicherheitswache aufzubauen.

“Die Einrichtung eines eigenen Wachkörpers hat bei der Vielzahl an verkehrs- und ordnungspolizeilichen Belangen in den Gemeinden durchaus seine Berechtigung”, ist der Bürgermeister von Schruns und Montafoner Standesrepräsentant, Erwin Bahl, ein ausdrücklicher Befürworter einer kommunalen Sicherheitswache im Interesse aller Bürger.

Bei der angedachten “Sicherheitskooperation Montafon” geht es um eine enge Zusammenarbeit von kommunalen und staatlichen Behörden. Nach der Vorstellung von Bahl könnte “eine gut ausgestattete Gemeindesicherheitswache die Polizei entlasten.” So soll im Stand Montafon nun auch ein konkretes Projekt sorgfältig geprüft und vor allem die Kosten dafür errechnet werden. Um eine tatsächliche Effizienz mit einer eigenen Gemeindesicherheitswache für die gesamte Talschaft zu erzielen, braucht es mindestens vier Beamte, zwei Dienstfahrzeuge und die entsprechende polizeiliche Ausrüstung von Radargeräten über Uniformen bis hin zur EDV-Ausstattung.

“Gemeindesicherheitswachen sind eine sehr wertvolle Ergänzung zur Polizeiarbeit im präventiven Bereich”, bekräftigt Sicherheitsdirektor Dr. Elmar Marent. “Die Erfahrungen mit den bestehenden Sicherheitswachen im Land sind sehr gut. Die Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen funktioniert reibungslos.” Das Land Vorarlberg unterstützt die zehn Kommunen, die bislang eine Gemeindesicherheitswache unterhalten, für ihre Aufwendungen zur Erhaltung der regionalen Sicherheitsstrukturen jedes Jahr. Die insgesamt mehr als 110 eingerichteten Dienstposten in Bludenz, Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Hohenems, Götzis, Lustenau, Rankweil, Schruns und Mittelberg werden mit rund 600.000 Euro gefördert. Einen Schulterschluss der Gemeinden im Montafon im Interesse der Sicherheit, Ruhe und Ordnung sieht auch der Bludenzer Bezirkshauptmann Dr. Leo Walser als sehr gute Entwicklung. Er sieht Gemeindesicherheitswachen als Sicherheitspartner der Bürger gerade in Hinsicht auf Prävention. “Allein durch regelmäßige Streifendienste wird das subjektive Sicherheitsgefühl verbessert”. Zudem sei es gerade auch in Tourismusregionen wichtig, das es dort genügend Sicherheits- und Ordnungskräfte gibt.

Seit dem Jahr 2000 sind Gemeindesicherheitswachen mit den Polizeibeamten gleichgestellt. Das ist im Sicherheitspolizeigesetz geregelt. Ihr Kompetenzbereich umfasst die erste allgemeine Hilfeleistungspflicht, Fahndung, kriminalpolizeiliche Beratung, Streitschlichtung sowie Einsätze zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Die Aufgaben reichen also von kommunalen Radarkontrollen des Autoverkehrs über Disko-Kontrollen nach dem Jugendschutzgesetz bis hin zum konsequenten Vorgehen gegen Umweltsünden und der Überwachung von Festveranstaltungen. Die Bediensteten sind zwar Gemeindeangestellte, rekrutieren sich aber aus dem Kreis der am Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive speziell ausgebildeten und geschulten Polizeibeamten.

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