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Modisch erst auf den zweiten Blick

Bregenz - Schon erstaunlich, was sich in Frisuren so alles hineininterpretieren lässt. Sogar dem Seelenfrieden kann die Haarpracht nützen. Es kommt nur auf den richtigen Look an.  

Und der heißt in diesem Fall „Nordic Serenity“. Was so abstrakt klingt, drückt sich am Haupt in weichen Blondtönen und schlichten, praktischen Schnitten aus. Dieser „Glanz des Klaren“ ist einer von vier Frisurentrends, die am Mittwoch zum Auftakt der Damentage im Casino Bregenz im Rahmen einer opulenten Show zu sehen sind.

Beckham-Style

Die Haarbotschaften für Herbst und Winter hat auf Einladung der Vorarlberger Friseurinnung diesmal die Firma Wella kreiert. Eingeflossen sind aktuelle Strömungen aus Mode, Musik, Architektur und Kunst. Wie sie von den Friseuren letztlich umgesetzt werden, bleibt denen vorbehalten. Michael Leitner von Coiffeur Sturmayr, der für die Frisurenshow verantwortlich zeichnet, setzt, Trend hin oder her, in erster Linie auf „tragbare Frisuren“. Nichts soll aufgesetzt wirken und modische Farbenspielereien dürfen erst auf den zweiten Blick erkennbar sein. Und genau das kann sich sehen lassen. Vor allem „Nordic Serenity“ repräsentiert eine ungezwungene, natürliche Schönheit. Dass Victoria Beckham für diese Art von Frisur möglicherweise Patin gestanden hat, sollte nicht weiter stören.

Frech und farbenfroh

Gegensätze ziehen sich im Falle von „Rustic Deluxe“ an. Geflochtene und geglättete Haarpartien dürfen nach Herzenslust kombiniert werden, sollten aber nie wie frisiert aussehen. Der Fachmann würde sagen: „Das Haar hat Bewegung, Temperament und natürliche Energie.“ Jung, lustig, frech und farbenfroh kommt die „Pop Couture“ daher. Eine Reminiszenz an die Musikkultur der Sechzigerjahre. Wobei bunt nicht bunt verheißt. Im Gegenteil. Der Kopf in einer Farbe, nur aufgelockert durch Strähnchen, die manchmal fast versteckt durchs Haar schimmern, ein andermal die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Doch der Tag hat auch einen Abend. Und da darf die Frau glamourös, elegant und sexy auftreten. „Sensual Intrigue“ nennt sich diese Art des luxuriösen Frisurenzaubers. Das Haar ist auf eigene Art bildnerisch gestaltet, entweder mit einem schweren Pony oder über einem Auge geschwungen, und mit Farben, die je nach Lichteinfall tintenblau, blau-lila oder grau-blau glänzen. „Die ganze Welt schaut hypnotisiert hin“, versprechen die Trendmacher und sprechen enthusiastisch von einer neuen personifizierten Eleganz.

Lust an Verwandlung

Die Deutungen der Stylisten klingen schön. Doch wie ist es um das Trendbewusstsein der Österreicherinnen wirklich bestellt? Selbst Wella-Fachmann Manfred Richter vermag diese Frage nicht so recht zu beantworten. Nur eines kann er mit Sicherheit sagen. Die Frauen haben wieder mehr Lust an der Verwandlung und passen auch ihre Frisuren den jeweiligen Rollen an. Büro ist also das eine, Galadiner das andere.

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