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Moderner Bauernhof am Rande von Gisingen

Bauern mit Herzblut: Sigrid und Kilian Schatzmann
Bauern mit Herzblut: Sigrid und Kilian Schatzmann ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Vor 17 Jahren hat Kilian Schatzmann den elterlichen Hof von Ida und Richard Schatzmann übernommen. Im heurigen Frühjahr konnte ein hochmoderner, neuer Hof in Betrieb genommen werden.
Hinter die Kulissen geschaut

 

Die Schatzmanns in der Torkelgasse haben in Gisingen eine Jahrhunderte alte  Bauerntradition. Und so war es für den Abgänger der Landwirtschaftschule klar, die Nachfolge im elterlichen Betrieb mit Freude aufzunehmen. Vater Richard arbeitete bis ins hohe Alter noch mit, ein Ausspruch von ihm ist in Erinnerung geblieben: “Ein  Knecht mit viel Recht”. Eine starke Stütze für den Bauer mit Weitblick ist seine aus Motten stammende Frau Sigrid, welche er 1993 heiratete. Sie ist heute die Chefin im Gemüseanbau und Hofverkauf, aber auch im ganzen Beitrieb unersetzlich. Auch die Zwillinge Susanne und Simon, welche den Kindergarten besuchen, nehmen ihre Mutter in Besitz.

Automatisiertes Melksystem
Schon sehr bald war klar, dass die bestehende “Anbindehaltung”  für viele Kühen im fast 50 Jahre alten Stall nicht mehr tier- und zeitgemäß war. Nach zehnjähriger Planungsphase erfolgte im März 2011 der Neubau im Ortsbereich “Ketschelen”. Der Stall ist 36 mal 29 Meter groß und bietet Platz für 40 Melkkühe plus Nachzucht. Insgesamt kann der neue Hof 85 Tiere aufnehmen. Herzstück des “Aussiedlerhofes” ist der Melkroboter, wo die Kühe mit Futtergetreide zur Box gelockt werden. Das Tier kann  geradeaus in die und aus der Box gehen ohne unnötigen Stress. Ziel ist es, dass jedes Tier dreimal im Tagesrhythmus von 24 Stunden den Melkroboter aufsucht. Und die Tiere haben diesen Vorgang recht schnell gelernt. “Ich bin überzeugt, dass einfach die Milchqualität besser ist, die Natur ist uns hier Vorbild, wie beim Kalb, das mehrmals zur Mutterkuh zum Trinken kommt “, meint der engagierte junge Landwirt. Das neue System des automatisierten Melkens bietet der Kuh noch mehr Freiheit und dem Landwirt einfache Kontrolle über die Herde. Computergesteuert können von jedem Tier, welches im Halsband einen Transponder trägt, die Melkbesuche, Milchleistung etc. abgefragt werden. Er erhält damit einen schnellen Überblick über die Leistung der Herde und auffällige Kühe und kann sich auf jene Kühe konzentrieren, die ihn am meisten brauchen. Die Milch kommt weiter in einen Tank, wo gekühlt und gerührt wird, bis die Ländlemilch alle zwei Tage zum Abfüllen kommt.

Hofverkauf bleibt
Insgesamt bewirtschaftet das Ehepaar Sigrid und Kilian 30 ha Land, davon werden auf einem ha fünf verschiedene Kartoffelsorten angebaut, sieben ha Mais, der Rest sind Grünland und Streueflächen von Brederis bis Bangs. 150 Hühner vervollständigen den Tierbestand. Die Bodenplatte für das zukünftige Wohnhaus neben dem Stall ist bereits betoniert, der Bau wird erst in einigen Jahren erfolgen. Daher verbleibt der Hofverkauf in der Torkelgasse 5. “Die eingerichtete Selbstbedienung für Eier und Kartoffeln wird von den Gisingern sehr gut angenommen”, freut sich Bäuerin Sigrid. Bergkäse aus der Sennerei Schlins, Obstler und im Sommer Gemüse aus dem eigenen Garten gibt es ebenfalls im Hofladen zu erwerben.

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