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Modellversuche: Rhesi wird in Dornbirner Industriehalle nachgebaut

Im Sommer wird der Modellaufbau auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Sommer wird der Modellaufbau auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. ©Hartinger
Nach umfassenden Vorarbeiten und der Prüfung von mehreren Lösungen liegt für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi das "Generelle Projekt" vor. Im Rahmen der nun laufenden, vertiefenden Planungen müssen entsprechende wasserbauliche Modellversuche durchgeführt werden.
Rhesi im Modellversuch
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Verhandlungen auf Beamtenebene

“Nach der Vorstellung des Generellen Projekts im September 2018 und mit dem Beginn dieser Modellversuche geht das so wichtige Hochwasserschutzprojekt Rhesi nun in grossen Schritten auf dem Weg zur Genehmigung weiter”, unterstreicht der St. Galler Regierungsrat Marc Mächler die Bedeutung von Rhesi. Die Versuche dienen der Optimierung des Projekts beziehungsweise der Projektkosten und konzentrieren sich auf die beiden Projektabschnitte Widnau bis Höchst – die sogenannte “Engstelle” – und Oberriet bis Koblach mit der Frutzmündung.

Für die Öffentlichkeit zugänglich

Die Modellversuche werden in einer rund 4700 Quadratmeter grossen Industriehalle in Dornbirn durchgeführt. Auch  Landeshauptmann Markus Wallner betont die Bedeutung des Projekts für die Bevölkerung und erklärt: “Die Hochwassersicherheit für die Bevölkerung am Rhein hat für mich oberste Priorität. Der Aufbau und die wichtigen Versuchsreihen werden von der Versuchsanstalt für Wasserbau Hydrologie und Glaziologe der ETH Zürich (VAW) begleitet und durchgeführt. Die Halle in Dornbirn in unmittelbarer Nachbarschaft der Fachhochschule Vorarlberg ist dafür ein idealer Platz im Rheintal.”

Zeitraffer-Video vom Aufbau

Die Modellversuchshalle wird noch vor dem Sommer auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit bekommen alle beteiligten Gemeinden, Akteure und vor allem die interessierte Bevölkerung die Möglichkeit, die Modellversuche für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi zu besichtigen und hautnah mitzuerleben. In Kürze und nach einer Aufbauzeit von rund einem halben Jahr wird der erste Modellabschnitt Widnau – Höchst im Massstab 1:50 mit einer Länge von rund 100 Metern fertiggestellt.

Ziele der Versuche

“Mit den wasserbaulichen Modellversuchen werden die im ‘Generellen Projekt’ berechneten positiven Veränderungen im Abflussverhalten und an der Flusssohle überprüft”, erklärt Projektleiter Dr. Markus Mähr. “Erkenntnisse aus den Modellversuchen fliessen direkt in die nächste Planungsphase ein. Wir suchen dabei auch intensiv nach möglichen Kosteneinsparungen durch bauliche Optimierungen. Des Weiteren dienen die gewonnen Daten über die Versuchsphase hinaus als nützliches Werkzeug für die Internationale Rheinregulierung (IRR)”, ergänzt Mähr.

Erkenntnisse durch Versuchsreihen

Die VAW ist mit der Durchführung der Versuche beauftragt, unabhängige Wasserbauexperten begleiten die Arbeit. Begonnen wird mit dem Abschnitt Widnau – Höchst. Hier werden vor allem die Veränderungen der Sohle sowie die Belastungen der Uferböschung überprüft. In der zweiten Etappe wird der Bereich der Frutzmündung modelliert, wo die grösste Aufweitung mit einer Breite bis zu 390 Metern entstehen soll. Es ist daher von speziellem Interesse, die Auswirkungen auf die Strukturen im Flussbett und den Geschiebehaushalt im Modell zu überprüfen. Parallel zu den Modellversuchen in Dornbirn werden kleinere Modellversuche für Detailfragen an der VAW in Zürich und der Technischen Universität Wien durchgeführt.

Über das Hochwasserschutzprojekt Rhesi

Das Projekt Rhesi hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes am unteren Alpenrhein zum Ziel. Die Abflusskapazität des Rheins soll über die gesamte Länge der Internationalen Strecke auf mindestens 4‘300 m3/s erhöht und auf den Oberlauf abgestimmt werden. Das Projektgebiet erstreckt sich entlang des Rheins von km 65 (Illmündung) bis km 91 (Mündung in den Bodensee).

(Red.)

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