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Modelle zur Ambulanz-Entlastung

Feldkirch/VN - Landesstatthalter Markus Wallner will noch vor dem Sommer eine Entscheidung treffen.

Mit rund 500.000 Kontakten im Jahr sind die Ambulanzen der Spitäler schon jetzt mehr als ausgelastet. Doch ein Ende des Patientenzustromes ist weiterhin nicht in Sicht. Nach wie vor bewegen sich die jährlichen Zuwachsraten im Bereich von 10 Prozent. Nun hat eine Steuerungsgruppe, der Vertreter des Landes, der Ärztekammer und Gebietskrankenkasse angehören, zwei Modelle erarbeitet, die das Problem bereinigen sollen. Landesstatthalter Markus Wallner will sich noch „vor dem Sommer“ für eine Variante entscheiden.

Die Ambulanz als Erstversorgungseinheit

Zur Diskussion stehen eine dem Krankenhaus vorgelagerte Praxis, die in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten betrieben und Patienten nach einer ersten Abklärung an die richtige Stelle zuweisen würde, und eine sogenannte ambulante Erstversorgungseinheit. Dabei handelt es sich um eine reduzierte Ambulanz, deren Betreuung Spitalsärzte übernehmen könnten. Diese Möglichkeit wurde erst vor Kurzem neu im Österreichischen Strukturplan Gesundheit verankert. „Schneller zu realisieren wäre wohl dieses Modell“, meint Markus Wallner. Die ärztliche Basisversorgung soll außerdem durch eine Telefonhotline ergänzt werden. In der Schweiz habe sich diese Kombination bewährt.

Tatsache ist, dass die Zeit auch hierzulande drängt. Zumal die Ambulanzfrequenzen in verschiedenen medizinischen Bereichen bereits im ersten Quartal des neuen Jahres wieder steil nach oben tendieren, wie sich am Beispiel des Schwerpunktkrankenhauses in Feldkirch eindrücklich zeigt. Nicht nur die Urologie verzeichnete von Jänner bis März einen kräftigen Patientenzuwachs von 14 Prozent (die VN berichteten). In gleicher Höhe legte auch die Ambulanz der Internen Abteilung mit ihren Spezialambulanzen in den ersten drei Monaten zu. Die Kinderambulanz weist eine Steigerung von knapp 12 Prozent aus, in die Gynäkologische Ambulanz kamen um 9 Prozent mehr Patientinnen.

Tendenz weiter steigend

Die Orthopädie-Ambulanz, in der es letztes Jahr zu einem Patientenrückgang von 8 Prozent kam, steht bislang mit einem Plus von 6 Prozent in der Statistik. Weitere „Frequenzbringer“ waren die Plastische Ambulanz mit etwas über 4 und die HNO-Ambulanz mit über 5 Prozent. Gesamt stiegen vor allem die Erstbehandlungen an und machten fast 6 Prozent aus. Im Vergleich dazu steht bei den Nachbehandlungen ein Plus von 2,5 Prozent zu Buche. Macht in Summe schon nach dem ersten Quartal um fast 4 Prozent mehr.

Eine Ambulanzstudie hat ergeben, dass vor allem Kinder und junge Leute statt zum Hausarzt lieber ins Spital kommen, aber mehr als die Hälfte der Ambulanzbesucher auch beim niedergelassenen Mediziner gut aufgehoben wäre.

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