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41 Prozent der Vorarlberger nutzen werktags das Auto

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Trotz massiven Investitionen in die Rad- und ÖPNV-Infrastruktur liegt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs werktags in Vorarlberg nach wie vor bei 41 Prozent.

Seit 2003 ist dieser zwar kontinuierlich zurückgegangen, jedoch um bescheidene drei Prozentpunkte. Auf den Umweltverbund Fuß-Rad-Bus-Bahn entfallen 48 Prozent, ergab die jüngste Studie zum Mobilitätsverhalten der Vorarlberger.

“Langatmiger Weg”

Dieser Anteil hat sich im Vergleich zu 2013 demnach kaum verändert. Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs eine Veränderung zu erreichen, sei ein “sehr schwieriger und langatmiger Weg”, räumte Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) am Dienstag bei der Vorstellung der Ergebnisse der im Auftrag der Landesregierung erstellten “kontinuierlichen Verkehrsverhaltensbefragung” (KONTIV) 2017 in Bregenz ein. Ebenso wie sein Parteikollege Landeshauptmann Markus Wallner und Regierungspartner, Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne), versicherte er, “stark daran zu arbeiten”, der Bevölkerung den Umstieg auf Fahrrad und Öffentlichen Verkehr schmackhaft zu machen.

Verlagerungspotenzial

Großes Verlagerungspotenzial sahen Rüdisser und Rauch bei kürzeren Wegen im Alltag. Sieben Prozent aller Strecken, die in Vorarlberg mit dem Pkw zurückgelegt werden, sind im Durchschnitt nicht länger als 1,5 Kilometer, weitere 42 Prozent liegen unter fünf Kilometer. “Hier gibt es ein großes Verlagerungspotenzial, um das wir uns kümmern müssen”, verwies Rüdisser auf die werktags durchschnittlich zurückgelegten Wege von zehn Kilometern in Ballungsräumen und 13,6 Kilometern in ländlichen Regionen. “Diese Distanz ist für ein E-Bike prädestiniert”, sagte Rüdisser.

Angebot verbessern

“Das Zweitauto lässt sich schon tendenziell durch ein Elektrofahrrad ersetzen”, zeigte sich Rauch überzeugt. Man müsse das Angebot nur so verbessern, dass “es attraktiv wird, umzusteigen”. Es gelte den E-Bike-Boom im Alltag zu nutzen, denn die mit E-Bikes zurückgelegte Weglänge habe die normaler Fahrräder bereits um die Hälfte überholt. “Wenn es uns gelingt die Infrastruktur entsprechend auszubauen, haben wir den Radanteil in fünf Jahren dort, wo wir ihn haben wollen”, so der Mobilitätslandesrat.

Auf Basis der KONTIV-Ergebnisse will die Landesregierung Maßnahmen zur weiteren Reduktion des motorisierten Individualverkehrs forcieren. Insbesondere soll der Fahrradverkehr weiterentwickelt und der öffentliche Regionalverkehr verbessert werden. Zudem sollen Mobilitätsberatung und -management eine größere Rolle bekommen und die Abstimmung von Raum- und Verkehrsplanung verstärkt werden. Die Ergebnisse werden zudem in das Mobilitätskonzept 2030 des Landes einfließen, sagte Rüdisser.

(APA)

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