Das “Mobile Hospiz Rennweg” für Krebskranke, die zu Hause betreut und gepflegt werden wollen, wurde am Mittwoch in Wien als Pilotprojekt vorgestellt. Das Projekt wird – wie auch das stationäre Hospiz Rennweg – gemeinsam von der “Caritas Socialis” (CS) und dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien getragen und von der Stadt Wien sowie von vielen Spendern und Sponsoren finanziell unterstützt. Das “Mobile Hospiz” – das für die Patienten kostenlos ist – will bis Ende des Jahres rund 80 bis 100 Klienten betreuen. Für die ersten zwei Jahre steht – wenn alle Zusagen halten – ein Budget von einer Million Euro zur Verfügung.
Beratung, Betreuung, Pflege
Seit 1995 bemüht sich das stationäre “Hospiz Rennweg” (1030 Wien, Oberzellergasse 1), Krebskranken die letzte Lebensphase in Würde zu ermöglichen. Mit dem “Mobilen Hospiz” ist die Schwesternschaft “Caritas Socialis” der erste Anbieter in Wien, in dem ein Wechsel zwischen stationärer und mobiler Betreuung aus einer Hand möglich ist, so CS-Geschäftsführer Robert Oberndorfer bei einer Pressekonferenz. Neu am Mobilen Hospiz der “Caritas Socialis” sei auch, dass unheilbar Krebskranke nicht nur beraten und betreut, sondern auch gepflegt werden.
Die Wiener Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann bezeichnete es als “ganz wichtig”, dass Schwerkranke, die oft Todesangst hätten, zuhause gepflegt werden können. Sie finde das Projekt “großartig” und nehme an, dass das Pilotprojekt schon bald ausgebaut werden kann, so Pittermann. Auch Peter Hacker vom “Fonds Soziales Wien” sprach bei der Pressekonferenz von einem “interessanten Konzept”, das sich des “Tabu-Bereiches” annehme, Menschen am Ende ihres Lebens zu begleiten.
Psychosoziale und spirituelle Begleitung
Den Wunsch vieler Menschen, in ihrer letzten Lebensphase in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, unterstrich die Projektleiterin des “Mobilen Hospiz Rennweg”, Christine Hintermayer. Zielgruppe seien unheilbar Krebskranke, die durch das Mobile Hospiz optimale Schmerztherapie, professionelle Pflege sowie eine psychosoziale und spirituelle Begleitung erhalten sollen. Auch die Angehörigen werden beraten und eingebunden. Derzeit stehen dem Mobilen Hospiz eine Ärztin und drei Pflegekräfte zur Verfügung, eine Aufstockung des Personals auf bis zu vier Ärzte und zwölf Pflegekräfte ist geplant.
Für die ärztliche Leiterin des Mobilen Hospizes, Roswitha Prohaska, besteht ein großer Vorteil des Projektes im rasch möglichen Wechsel zwischen mobiler und stationärer Betreuung. Die Klienten erhielten eine professionelle Pflege in den eigenen vier Wänden, könnten aber auch rasch stationär aufgenommen werden, wenn es notwendig ist.
Informationen:
Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 16 Uhr Tel. (01) 717.53.556; Spenden sind auf das Konto PSK 900.11.511 erbeten.
Redaktion: Claus Kramsl
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