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Mittagsmahlzeiten in Kindergärten und Schule

Kinder und Jugendliche schätzen frisch zubereitete Mittagsgerichte
Kinder und Jugendliche schätzen frisch zubereitete Mittagsgerichte ©Foto: aks
Die Nachfrage an außerfamiliären Mahlzeiten steigt rasant. Damit gewinnen Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen auch in Bezug auf die Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Essverhaltens immer mehr an Bedeutung, so Sabine Kessler, Bereichsleiterin Gesundheitsbildung aks gesundheit.

Gut und gesund
Mit dem Ziel, das Speisen- und Getränkeangebot in Vorarlberger Schulen, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen gesünder zu gestalten und die Zufriedenheit der Essensgäste zu erhöhen, startete die aks gesundheit im Schuljahr 2011 /  12 das aus Vorsorgemitteln des Bundes geförderte Projekt „Gemeinsam essen“. “In sieben Gemeinden und neun mittleren und höheren Schulen wurden nach eingehenden Analysen gemeinsam abgestimmte Maßnahmen, wie z.B. Workshops mit Schulkindern und Schulungen des Küchenpersonals sowie der Betreuungspersonen, umgesetzt“, informiert Kessler und präsentiert den entwickelten Leitfaden „Gemeinsam essen … so geht´s!“ und das Handbuch „Gemeinsam essen in Vorarlberger Bildungseinrichtungen“.

Verpflegungsangebote für Kinder
In Vorarlberg wird in 38 Prozent der Kindergärten, 47 Prozent der Volksschulen und 79 Prozent der Mittelschulen ein Mittagessen angeboten [1]. Jedem zweiten Volksschulkind schmeckt das Essen gut. 72 Prozent der Kinder ist es beim Mittagessen zu laut [2]. In mittleren und höheren Schulen isst nur ein Drittel der Jugendlichen gerne im Schulrestaurant [3]. Ein Viertel der Schülerinnen und Schüler bevorzugt vegetarische Gerichte, wenn diese gut aussehen und gut schmecken [2], gibt Angelika Stöckler, Ernährungswissenschafterin und Projektleiterin, ein paar Details aus Erhebungen bekannt.

Beziehungen beeinflussen den Geschmack
Kindern schmeckt das Essen besser, wenn sie ihren Koch bzw. ihre Köchin kennen. Auch das Betreuungspersonal beeinflusst maßgeblich, wie die Gerichte bei den jungen Gästen ankommen. Damit das Schulessen zu einem angenehmen Gemeinschaftserlebnis wird, sind zudem das Ambiente, Rituale und verbindliche Regeln von besonderer Bedeutung. „Handlungsbedarf gibt es in fast allen Einrichtungen im Bereich der Kommunikation zwischen Küche und Betreuungspersonal. Wo Rückmeldungen und Wertschätzung fehlen, landen übermäßig viele Lebensmittel im Müll“, berichtet die Projektleiterin Angelika Stöckler.

Gesundes kommt gut an
Befürchtungen, gesündere Speisen fänden bei jungen Essensgästen wenig Anklang, waren unbegründet. „In allen betreuten Einrichtungen sind die Essenszahlen deutlich gestiegen. Die höchsten Zuwächse verzeichneten jene, die anstelle von täglich gleichen Snacks frisch zubereitete Mittagsgerichte und Salatbuffets anbieten. Durch steigende Essenszahlen stoßen schon einige Küchenteams personell und räumlich an ihre Grenzen“, resümiert Stöckler.

Essgewohnheiten werden in der Kindheit geprägt
„Gemeinsame außerfamiliäre Mahlzeiten sind für immer mehr Kinder zentrales Lern- und Erfahrungsfeld. Nur wenn gesunde, regionale und saisonale Speisen regelmäßig angeboten werden, können Kinder auf den Geschmack kommen. Anders formuliert: Wir haben es in der Hand, ob Kinder Vorlieben für Fast- und Convenience Food oder für Gerichte aus wenig verarbeiteten, regionalen Qualitätsprodukten entwickeln“, erläutert Kessler und ergänzt: „Wenn es um ein gesundes Körpergewicht und die Unterstützung der Leistungsfähigkeit geht, sind auch die Pausenverpflegung und das Getränkesortiment in Schulen von Bedeutung. Unser Projekt zeigt hier den Weg in die richtige Richtung, stößt jedoch angesichts der Gewinnorientierung von Verpflegungsanbietern, Schulwarten und Schulen, die nach wie vor kalorienreiche Imbisse und sehr süße Getränke anbieten, immer wieder an Grenzen“.

 Quellen:

1.     Land Vorarlberg: Gesundheitsförderung in den Bereichen Ernährung und Bewegung in Vorarlberger Kindergärten und Schulen der Grundstufe und Sekundarstufe I, Ist-Erhebung 2013

2.     aks Gesundheitsbildung: Gemeinsam essen – Evaluationsbericht Pflichtschulen 2012

3.     aks Gesundheitsbildung: Gemeinsam essen – Evaluationsbericht mittlere und höhere Schulen 2013.

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