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„Mit wenig können wir viel bewirken“

Pfarrer Franz Winsauer (rechts) der Gründer des Sozialprojekts, mit Sabine Hämmerle und Bernhard Ölz.
Pfarrer Franz Winsauer (rechts) der Gründer des Sozialprojekts, mit Sabine Hämmerle und Bernhard Ölz. ©edithhaemmerle
Das Projekt Albanien wurde 1992 von Pfarrer Franz Winsauer ins Leben gerufen.
Projekt Albanien

Dornbirn (EH) Regelmäßige Besuche, lange Erfahrung und ein enger Kontakt mit den Menschen in Mirdita, prägen das Hilfsprojekt, das Pfarrer Franz Winsauer (83) vor 25 Jahren ins Leben gerufen hat. Mirdita liegt im nördlichen Bergland Albaniens und hat an die 40.000 Einwohner. Der unermüdliche Einsatz des Priesters mit seinem achtköpfigen Team hat vieles bewirkt. Doch jetzt, in seinem 83. Lebensjahr, müsse er etwas leiser treten, bedauert er. Er kann sich aber auf sein Team verlassen, das die Besuche im Land weiter übernimmt, während er die Fäden in Dornbirn zusammenhält. Sein Zuhause in der Sonnengasse im Hatlerdorf ist der zentrale Ort, wo der regelmäßige Austausch stattfindet. „Die Armut, die wir in Mirdita vorfinden, kann man sich bei uns gar nicht vorstellen“, erwähnt Sabine Hämmerle (42). Sie betreut die Familienpatenschaften. Im Frühjahr war sie wieder vor Ort. Die nächste Reise hat sie jetzt, im Oktober, gebucht. „Wir machen uns mitten im Wohlstand Gedanken, ob die neu gekauften Schuhe auch zur Tasche passen“, erzählt die Lustenauerin lachend, „doch wenn man nur ein einziges Mal in Mirdita war, denkt man anders.“

Unvorstellbare Armut

„Die Armut dort hat selbst meine Vorstellungen übertroffen, bestätigt Bernhard Ölz (60) aus Dornbirn, der als Koordinator alle Bereiche unterstützt. Auch er ist regelmäßig in Albanien und kontrolliert, ob die Hilfsgüter am richtigen Ort ankommen. „Das, was man dort Haus nennt, dafür wäre selbst die Bezeichnung Hütte bei uns nicht angemessen, wenn man die Feuchtigkeit und den Schimmel sieht, nennt Ölz ein gravierendes Beispiel der Armut. Den Flug und die Kosten des Aufenthalts übernehmen die Ehrenamtlichen selbst. Die Hilfe soll schließlich effizient sein. Regelmäßige Unterstützung bekommt das Projekt von der Pfarre Hatlerdorf. Jedes Jahr veranstaltet der Missionskreis einen Kartoffeltag, bei dem der Erlös für den Kauf von Mehl und Öl verwendet wird. „Damit kommen die Albaner im Norden über den Winter“, weiß Pfarrer Winsauer. Eine Patenschaft für eine albanische Familie kostet 20 Euro im Monat. Mit dem für unsere Verhältnisse relativ geringen Betrag, könne dort unheimlich viel bewirkt werden, appelliert das Team um weitere Unterstützung.

Hilfe zur Selbsthilfe

Hilfe zur Selbsthilfe steht im Vordergrund. Das Projekt entwickelt gemeinsam mit der Bevölkerung und den kommunalen Behörden eine langfristige Strategie zur Bekämpfung der Armut. Dadurch wird den Menschen ermöglicht im Land bleiben zu können. Auf Bildung wird großer Wert gelegt. Schulen und Kindergärten werden renoviert. „Wir kümmern uns um die Schülerbetreuung bedürftiger Kinder“, gibt das Team einen kleinen Querschnitt der Tätigkeiten. Die bevorstehende Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ wird von den Dornbirner Pfadfindern bis zur Ankunft in Mirdita begleitet. „Es kommt viel zurück, wenn wir die kleinen und großen Erfolge sehen, die in 25 Jahren geschehen sind, ist es uns allen ein Geschenk für den Einsatz“, fasst Winsauer zusammen und weist noch auf die steuerliche Absetzbarkeit der Spenden hin. Stolz ist das Team auch auf das Gütesiegel, das nur Organisationen erhalten, die strenge Auflagen erfüllen und ihre Mittel transparent und ordnungsgemäß verwenden.

Kontakt:

Projekt Albanien, Verein für Entwicklungshilfe
Pfarrer Franz Winsauer, Sonnengasse 4, Dornbirn
E-Mail: franz.winsauer@vol.at
www.projekt-albanien.at
Spendenkonto „Projekt Albanien“: AT28 2060 2000 0141 9613

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