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Mit neuem Maestro am Dirigentenpult

Frühjahrskonzert des Stadtorchesters Feldkirch im Landeskonservatorium
Frühjahrskonzert des Stadtorchesters Feldkirch im Landeskonservatorium ©Stadtorchester Feldkirch
Bild Karl-Heinz Schütz und Murat Üstün

Frühjahrskonzert des Stadtorchesters Feldkirch im Festsaal des Landeskonservatoriums.

Feldkirch. Zu einer erfreulichen Orchestermatinee im Festsaal des Landeskonservatoriums lud am Palmsonntag das renommierte Stadtorchester Feldkirch unter neuer Leitung von Murat Üstün, dem schon längst in Vorarlberg beheimateten türkischen Musikpädagogen, Dirigenten und Komponisten. Er ist der Nachfolger von Helmut Schuler, der zehn Jahre lang das Orchester geleitet hat und dem bei der Matinee für seine Tätigkeit mit einem Geschenk gedankt wurde. Der neue Dirigent hatte ein interessantes Programm zusammengestellt – nach einer Flotow-Ouvertüre spielte Karl-Heinz Schütz das Flötenkonzert von Reinecke, gefolgt von der rassigen “Carmen”-Suite Georges Bizets.
Das mit viel Jugend besetzte Orchester erfreute sowohl mit reifen Leistungen der einzelnen Instrumentengruppen als auch durch den sehr homogenen Gesamtklang. Murat Üstün dirigiert mit gezügeltem Temperament und partiturgetreu-behutsam.

Hohe Flötenkunst.

Die Orchestermatinee begann mit der Ouvertüre zu “Alessandro Stradella” des deutschen Opernkomponisten Friedrich von Flotow (1812-1883). Gleich zu Beginn konnte das Blech mit dem Marien-Hymnus eindrucksvoll demonstrieren, was es kann. Ein in Feldkirch bestens bekannter Musiker, Karl-Heinz-Schütz (geb. 1975), spielte sodann das Flötenkonzert in D-Dur, op. 283, von Carl Reinecke (1824-1910). Schütz hat in Feldkirch das Musikgymnasium besucht und am Landeskonservatorium bei Eva Amsler studiert, ehe seine Weltkarriere begann. Er ist derzeit (seit 2005) noch Soloflötist der Wiener Symphoniker, wird aber bald Wiener Philharmoniker sein. Der berühmte Solist spielte das spätromantische Reinecke-Opus mit leuchtendem Ton; leider hat der Komponist die Flöte ganz in den Orchesterpart eingebettet, sodass nicht einmal virtuose Kadenzen vorhanden sind. Üstün und das Orchester “atmeten” mit der bezaubernden Flötenstimme von Schütz.
Die populäre “Carmen”-Suite nach der gleichnamigen Oper von Bizet war das glanzvolle Highlight des Konzerts. Die glutvoll hingeknallte Ouvertüre, Prélude, Aragonaise und Intermezzo – leidenschaftliche Melodik, welche, sehr emotionell gespielt, die Hörer begeisterte. Als Dank für den Jubel gab´s noch ein zauberhaftes Encore von einem anderen Franzosen: die Pizzicato-Szene aus dem Ballett “Sylvia” von Leo Delibes. Es wird heuer erstmals auch ein Herbstkonzert geben.

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