Dornbirn. Sie ist beim Kriseninterventionsteam und bei der Naturwacht aktiv im Einsatz, beim Roten Kreuz ist sie bei der Reserve abrufbar. Allein beim Aufzählen ihrer nebenberuflichen Tätigkeiten erweckt Gaby Kraft den Anschein, als kenne ihre Hilfsbereitschaft keine Grenzen. Bei der Frage, wie man alle Ehrenämter unter einen Hut bringt, lacht sie herzlich, bevor sie antwortet: „Es braucht viel Humor und einen starken Glauben an etwas Höheres, oder an eine innewohnende Kraftquelle.“ Ihr Humor und ihre Gelassenheit kommen während des Gesprächs zum Ausdruck, wie auch ihre Spontanität, nach ihrem Motto: „Just do it“.
Eigentlich habe alles sehr seltsam begonnen, merkt sie noch an und beginnt zu erzählen: „Ich war Mitte Dreißig, als ich innerhalb eines halben Jahres dreimal als Erste zu einem Verkehrsunfall kam. Es ging alles wie mechanisch“, sagt sie, „ich tat, was die meisten tun würden: die Rettung verständigen, die Unfallstelle absichern und erste Hilfe leisten.“ Nach diesen Ereignissen hatte sie jeweils ein gutes Gefühl. Ihre spontane Entscheidung war: „Ich gehe zum Roten Kreuz“, erinnert sich die inzwischen 53-jährige Dornbirnerin. Sie ließ sich zur Rettungssanitäterin ausbilden.
Helferin in Krisensituationen
Während der Ausbildung kam sie mit dem Kriseninterventionsteam (KIT) in Verbindung, von dem sie vorher noch nie etwas gehört hatte. Sie sah darin eine perfekte Ergänzung als Ersthelferin zu einer Helferin in einer akuten Krisensituation. „So dauerte es gar nicht mehr lange, dass ich mich auch in diese Richtung ausbilden ließ“, lacht sie. War das nicht viel auf einmal? „Das war es damals“, bestätigt sie. Nach acht Jahren quittierte sie dann den Einsatz als Rettungssanitäterin. Heute steht sie „nur“ noch in der „Reserve“ zur Verfügung. Beim KIT ist sie inzwischen 15 Jahre dabei. „Das ist sehr lange“, weiß sie aus Erfahrung von manchen Kolleginnen und Kollegen, die diesen Dienst in der Regel nach ein paar Jahren wieder beenden, weil die Schicksale der Menschen ,an die Nieren‘ gehen. Nach belastenden Einsätzen habe sie das Bedürfnis zu Laufen – einfach „leerlaufen“ von allem. Sie nehme dann ihren Hund und laufe beispielsweise ins Ebnit hinein, um gedanklich halbwegs wieder frei zu werden. Das sei eine ihrer Methoden, um das Erlebte verarbeiten zu können.
Abschalten in der Bergwelt
Wandern, überhaupt die Berge, stehen bei ihr in der Freizeit ganz vorne. Das aber nie ohne ihre „Doraya“. Ihre Hovawart-Hündin ist immer an ihrer Seite. Das Herz für Tiere ist bei Gaby Kraft ebenso am rechten Fleck. Das schlägt auch bei der Jagd, wenn sie in ihrem Pirschrevier in Möggers mit Begeisterung unterwegs ist. Für sie steht die Hege des Wildes an erster Stelle. Dabei genießt sie das Abschalten in der unberührten Natur, „wo es sie denn noch gibt“, ergänzt sie mit einem schelmischen Lächeln. Als Naturwächterin – aktiv bei der Ortsgruppe Dornbirn und als Schriftführerin der Landesleitung – weiß sie, dass der Ansturm auf unsere Naturräume groß ist. Besonders die aktuelle Flüchtlingsproblematik gehe ihr auf eine andere Weise zu Herzen. „Hinschauen und nicht helfen können“ sei für sie bedrückend und es fehle ihr auch am Verständnis für jene, die handeln könnten und es nicht tun, nennt sie abschließend eine für sie „offene Baustelle“ ihres Daseins. EH
Zur Person:
Gaby Kraft, MAS
Geb.: 1968
Wohnort: Dornbirn
Familie: in Partnerschaft
Beruf: Büroangestellte bei der Feuerwehr Dornbirn
Ehrenamtlich: KIT (Kriseninterventionsteam), Naturwacht, Rotes Kreuz Hobbys: Wandern, Sport, Jagd, Tiere
Lebensmotto: „Just do it“
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