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Mit Fußball und Marmelade: So buhlen Vorarlbergs Politiker um Wähler

©APA/Screenshot Facebook
Ein bisserl was Lustiges gehört in Wahlkampfzeiten dazu, der Vorarlberger Landtagswahlkampf bildet da keine Ausnahme. ÖVP-Spitzenkandidat Markus Wallner, angetan mit Fanschal und Fußball, forderte auf Facebook etwa dazu auf, seine Seite zu liken. Dafür verloste er den Besuch eines Fußballspiels des SCR Altach gegen St. Pölten in seiner Begleitung, Abholung durch einen Fahrer inklusive.

Bregenz. Ebenfalls auf Facebook verloste Landtagsabgeordneter Daniel Zadra, Kandidat der Grünen im Bezirk Dornbirn, unter dem Motto "#gruenschmeckt" ein "lokales und biologisches Dinner" von und mit ihm für sieben Personen. Auf Kulinarik setzen die Grünen auch mit einem Eisrad, dabei wird Bregenzerwälder Eis "aus Milch von Kühen mit Hörnern" verteilt.

Zwetschgenmarmelade "ProWiedl"

Ebenfalls essbar ist die Unterstützungswerbung von Patrick Wiedl, ÖVP-Kandidat im Bezirk Dornbirn. Er verteilt in Anlehnung an das Obstmus Zwetschgenmarmelade unter dem Motto "ProWiedl".

Musikalisch gehen es die Freiheitlichen an. FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi veröffentlichte auf Facebook ein Video vom "FPÖ-Familienfest", auf dem er Schlagzeug mit der Band spielt: "So nervös war ich schon lange nicht mehr." Unter den von seinen Musikkünsten begeisterten Anhängern war auch FPÖ-Landtagsabgeordnete Nicole Hosp, die das Posting mit dem Bild eines Kopfhörer tragenden Yoda kommentierte.

Ginkgo-Bäume

Schon vor Wahlkampfbeginn verteilten NEOS in einer Marktstandaktion 1.000 Ginkgo-Bäume als Symbol für Zukunft und Nachhaltigkeit. Ziel sei es, für jedes Neugeborene in Vorarlberg - rund 5.000 - einen Baum zu pflanzen. Man habe den Auftakt gemacht, forderten NEOS, dass die übrigen Landtagsparteien nachziehen. Bisher warten sie vergebens.

Die Grünen feierten ihren Wahlkampfauftakt mit einem fünf mal zehn Meter großen Klimaschutz-Plakat, das oberhalb der Straße durch die Feldkircher Illschlucht in der Felswand medienwirksam enthüllt wurde. Wenige Tage später war das Plakat verschwunden. Anders als zunächst befürchtet war es aber nicht gestohlen worden - die Bezirkshauptmannschaft hatte das Plakat wegen Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung abmontiert. Die Kosten dafür müssen die Grünen tragen.

Fotobox

Auf wirkungsvolle Bilder setzt auch die SPÖ. Spitzenkandidat Martin Staudinger ließ sich nicht nur von einem privaten Regional-TV-Team auf einer E-Bike-Tour im schönen Montafon begleiten, auf der Dornbirner Messe stellte die Partei auch eine "Mitanand fürs Land"-Fotobox auf. Dort konnten sich die Besucher mit lustigen Hüten und Perücken fotografieren, als Hintergrund standen eine Almwiese samt Kuh, Palmen oder der Bodensee zur Auswahl. Im vergangenen Landtagswahlkampf hatte die SPÖ mit Gartenzwergen für Aufsehen gesorgt, die Schilder mit politischen Botschaften hochhielten.

Auf dem "Weekend"-Cover

Ihre Underdog-Rolle zelebrierte die Kleinpartei "Xi - Chance Zukunft", die sich auf das Cover des Vorarlberger "Weekend"-Magazins einkaufte. Darauf zu sehen war eine aus den Asterix-Comics bekannte Landkarte, in der das "Xi-Dorf" von den übrigen Parteien als Römer belagert wird. "Ganz Österreich ist von Parteien besetzt (...) Ganz Österreich? Nicht ganz, ein paar unbeugsame Vorarlberger vereinigten sich, um Widerstand zu leisten", war da zu lesen.

(APA)

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