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"Mit einem großem Faible für die Zukunft"

Heinz Bertolini, hier mit Sohn Walter, wurde vor kurzem 75.
Heinz Bertolini, hier mit Sohn Walter, wurde vor kurzem 75. ©Laurence Feider

Zum 75. Geburtstag lässt Heinz Bertolini 7 Jahre Montagsforum Revue passieren.

Dornbirn. Im Oktober 2003 startete das Montagsforum als Bildungsinitiative der “Europäischen Akademie für Geschichte und Kultur”. Seither ist das Interesse ungebrochen, derzeit besuchen rund 750 Interessierte die montäglichen Vorträge, die Warteliste ist lang.

Nachträglich alles Gute zum Geburtstag. Wie fühlt man sich mit 75?
Bertolini: Ich fühle mich noch sehr gut, habe aber auch mit gewissen gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen. Für mich war vor allem der 70. Geburtstag ein großer Sprung. Einerseits verändert sich die körperliche Gesundheit, andererseits verändert man sich gedanklich. Ich denke man wird mit dem Alter abwägender. Ich habe mir jedoch mein großes Faible für die Zukunft und das Innovative bewahrt.

Hätten sie sich beim Start des Montagsforums vor 7 Jahren einen derartigen Erfolg träumen lassen?
Bertolini: Ich hatte gerade mein Senioren-Studium in Wien und Bamberg abgeschlossen und bei meiner Rückkehr ins Ländle fiel mir ein gewisses “Bildungsvaakum” für an Geschichte, Theologie und Kultur interessierte ältere Menschen auf. Mit diesem Background startete unsere “Seniorenakademie” mit gerade mal hundert interessierten Zuhörern. Es gab anfänglich wenig Unterstützung von offizieller Seite weil viele am Erfolg meiner Bildungsinitiative zweifelten. Inzwischen gibt es viele Interessenten und einige potentielle Trittbrettfahrer.

Wie gefällt Ihnen die Festschrift?
Bertolini: Ich bin überwältigt, einerseits weil es eine Überraschung war, andererseits vom Inhalt, der eine absolute Meisterleistung über 400 Seiten ist. Die Referenten haben dafür völlig neue Themen aufgegriffen. Es berührt mich sehr an Geist, Herz und Seele. Ich bin glücklich, dass ich ein so aktives, treues Team habe. Am Montag in der Früh hätte ich nicht gedacht, dass ich Autogramme schreiben und so viele Hände wie noch nie in meinem Leben schütteln würde.

Wie geht es mit dem Montagsforum weiter?
Bertolini: Das Montagsforum hat über die Jahre eine unglaubliche Steigerung in der Qualität der Vortragenden erlebt. Wir können momentan wirkliche Top-Referenten aus dem deutschsprachigen Raum für unsere Veranstaltungen gewinnen. Das neue Buch ist ein wunderbares Entrée um weitere Referenten für das Montagsforum zu begeistern. Ich denke, was die Hörerzahl betrifft, haben wir das Plafond erreicht. Es soll ja auch weiterhin der persönliche Kontakt und die soziale Komponente nicht zu kurz kommen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Bertolini: Ich möchte, wie es auch unsere Bestrebungen im Denkwerk Zukunft sind, dazu beitragen den Menschen in einer Welt des reduzierten Wohlstandes die Lebensqualität zu erhalten die es ihnen, auch dank der Beschäftigung mit Bildung und Kultur, ermöglicht in Freude zu altern. Den jungen Menschen wünsche ich eine stressfreiere Welt und berufliche Sicherheit. Persönlich wünsche ich mir Dankbarkeit und Gesundheit damit ich meine Ziele weiterhin mit viel Begeisterung, Engagement und Freude verfolgen kann.

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