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Mit diesem Flugzeug wird der Bodensee vermessen

©VOL.AT/Stiplovsek
Hohenems - Bei der Vermessung des Bodensees im Rahmen des Projekts Tiefenschärfe kam mit dem Hydromapping eine neue Methode zum Einsatz. Wir zeigen das Flugzeug im Detail.
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Das Projekt Tiefenschärfe

Entstanden ist die neue Methode zur Vermessung von seichten Uferregionen 2011 an der Universität Innsbruck im Rahmen von Frank Steinbachers Doktorarbeit. Bisher mussten Uferregionen per Hand vermessen werden, eine zeit- und personalaufwändige Vorgehensweise. Sie erlaubt erstmals eine gleichzeitige und nahtlose Vermessung von Uferregionen und den angrenzenden Flachwasserzonen. Und das alles per Flugzeug.

Das Flugzeug

VOL.AT/Rauch
VOL.AT/Rauch ©VOL.AT/Rauch

Aus der Doktorarbeit wurde inzwischen ein eigenes Unternehmen. Die zweimotorige Tecnam P2006T wurde extra für die Vermessungsaufgaben umgebaut. Einer der Passagierplätze musste den Kameras weichen, im Heck des Kleinflugzeuges befinden sich die Messgeräte. Geflogen wird in zirka 500 Meter Höhe, um die Messungen vorzunehmen. Für das Projekt Tiefenschärfe vermisst die Tecnam die gesamte Flachuferzonen entlang des Bodenseeufers. Während man früher für eine solche Aufgabe mehrere Wochen einplanen musste, brauchte das Flugzeug am Bodensee nur vier Tage.

Der Laser

VOL.AT/Rauch
VOL.AT/Rauch ©VOL.AT/Rauch

Die Hauptaufgabe bei der Flachwasservermessung hat der Laserscanner im Heck des Flugzeuges. Der Laserstrahl kann bis zu neun Meter tief ins Wasser eindringen und Informationen über die Bodenbeschaffenheit liefern. Da der Laserstrahl nicht nach unten, sondern nach hinten gesendet wird, kann man mit der Methode auch unter Brücken und andere Objekte “sehen”. Aus den so gewonnenen Daten entsteht ein 3D-Bild inklusive Vegetation, Gebäude und Wasserstand. Das Rohbild zeigt das Ufer von Unteruhldingen.

AirborneHydroMapping
AirborneHydroMapping ©AirborneHydroMapping

 

Die Kamera

VOL.AT/Rauch
VOL.AT/Rauch ©VOL.AT/Rauch

Hinter dem linken Pilotensitz findet sich die Aufhängung für die Luftbildkamera. Sie liefert die dazugehörigen Farbinformationen zum Laserscan und erlaubt es auch, eine klassische 2D-Karte ähnlich der in Google Maps zu erstellen. Dabei ist die Auflösung um einiges genauer. Jeder Pixel des Kamerabildes entspricht einer Fläche von 5×5 Zentimeter auf der Erdoberfläche.

Die Thermokamera

AirborneHydroMapping
AirborneHydroMapping ©AirborneHydroMapping

Daneben wird die Thermobildkamera installiert. Diese liefert genaue Daten zu Oberflächen- und Wassertemperatur. Diese reagiert auf Temperaturunterschiede von 0,01 Grad Kelvin in Bereichen von 15×15 Zentimetern. Dies gibt nicht nur Informationen über Zuflüsse und Vegetation, sondern kann ebenfalls für Karten verwendet werden. Oben sieht man das Wärmebild der Harder Hafens.

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