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Missbrauchsvorwürfe in SOS-Kinderdorf: Ex-Mitarbeiter vor Wiener Gericht

Ein Ex-Mitarbeiter einer Wiener Einrichtung steht vor Gericht.
Ein Ex-Mitarbeiter einer Wiener Einrichtung steht vor Gericht. ©APA/HARALD SCHNEIDER (Symbolbild)
Nächste Woche steht ein ehemaliger Mitarbeiter eines SOS-Kinderdorfs in der Bundeshauptstadt vor dem Oberlandesgericht (OLG) Wien.
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Der Mann war in erster Instanz wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er ging gegen das Urteil jedoch in Berufung. Die "Kronen Zeitung" berichtete am Donnerstag zuerst darüber.

Ex-Mitarbeiter von Wiener Einrichtung steht vor Gericht

Laut dem Bericht des Blatts soll er sich in den Jahren 2021 und 2022 im Rahmen seiner Tätigkeit in 14 Angriffen an einem Burschen schwer vergangen haben. Auch soll er geschlechtliche Handlungen an einem zwölfjährigen Bewohner der Einrichtung getätigt haben - zweimal, als der Bub wach war, und einmal, als dieser schlief. In der Wohngruppe sei der Sozialpädagoge sogar der Bezugsbetreuer seines Opfers gewesen, berichtete die "Kronen Zeitung".

Die Familiensprecherin der Wiener ÖVP, Sabine Keri, forderte am Donnerstag, dass die SPÖ-Neos-Stadtregierung unverzüglich eine unabhängige Kommission einsetze, an die sich Betroffene wenden könnten und die Unterstützung bietet. "Es braucht eine zentrale, vertrauenswürdige Anlaufstelle für mögliche Opfer. Nur so kann sichergestellt werden, dass niemand allein gelassen wird", erklärt Keri.

Der Wiener Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner plädierte am Abend für die Einführung externer Vertrauenspersonen. Im Gespräch mit dem ORF-"Wien Heute" sagte Öhner: "Es ist wichtig, dass Kinder- und Jugendliche eine externe Vertrauensperson haben." Diese solle im Fall des Falles einen Unterschied machen können. "Es ist eine Mischung aus Kontrolle und die Stimmen von Kindern und Jugendlichen verstärken." Er wies darauf hin, dass es derzeit keine gesetzliche Grundlage für solche externen Vertrauenspersonen gebe. "Da könnte wirklich eine standardisierte Regelung etabliert werden."

(APA/Red)

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