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Ministerrat: Plastiksackerlverbot für 2020 geplant

Es wurd eauch im Ministerrat über das Plastiksackerlverbot ab 2020 verhandelt.
Es wurd eauch im Ministerrat über das Plastiksackerlverbot ab 2020 verhandelt. ©APA/Helmut Fohringer (Themenbild)
Das von der Bundesregierung angekündigte Totalverbot von Plastiksackerln ab 2020 hat am Mittwoch den Ministerrat passiert. Der Handel und die Wirtschaftskammer reagierten mit geteilten Reaktionen.
Reaktionen der WKÖ und Handelsverband
So viele Tragetaschen werden in Österreich verbraucht

“Wir setzen damit einen Meilenstein im Umweltschutz”, sagte die zuständige Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Man gehe damit auch deutlich weiter, als die bestehende EU-Richtlinie es verlangt hätte. Österreich sei das dritte EU-Land, das ein Totalverbot umsetzen wird. Laut dem Umweltministerium sind derzeit in Österreich 400 Millionen Plastiksackerl allein über den Lebensmittelhandel pro Jahr im Umlauf, was 5.000 bis 7.000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr verursache. “Es gibt genügend gute Alternativen, wir brauchen keine Plastiksackerl mehr in Österreich”, so Köstinger. Stoffsackerl wären für den Einkauf die beste Alternative. Auch Papiersackerl würden zumindest nach der Nutzung besser verrotten oder könnten recycelt werden.

Der Umweltdachverband begrüßte das Verbot der türkis-blaue Bundesregierung und stellte in einer ersten Reaktion fest, dass der Fokus nun auf eine generelle Reduktion der “Abfallflut” gelegt werden müsse, um nicht Gefahr zu laufen, dass Plastiksackerl künftig durch andere Wegwerfverpackungen ersetzt werden. Damit sich das Modell einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft durchsetzen kann, sei es wichtig, am oberen Ende der Abfallpyramide anzusetzen – also beim Vermeiden und Wiederverwenden von Produkten und Materialen. Die Devise müsse lauten: “Weniger Abfall produzieren von Anfang an!”

Über “Sindle Use Plastics” auf EU-Ebene verhandelt

Köstinger will im Jänner die Vertreter des Handels zu einem runden Tisch laden, um den Übergang bis zum Verbot zu besprechen. Der Handel und die Wirtschaftskammer reagierten am Sonntag, als das geplante Verbot bekannt wurde, mit geteilten Reaktionen und zum Teil mit Kritik. Als Plastiksackerl bzw. Tragetasche gelten alle Produkte, die einen Henkel oder ein Griffloch haben.

Ergänzend zum Plastiksackerlverbot plant die Bundesregierung eine Reduktion von Plastikverpackungen in der Höhe von 20 bis 25 Prozent. “Damit wollen wir weitere 60.000 Tonnen Plastik vermeiden”, so Köstinger. Ebenso soll ab 2020 ein Verbot für die Beimengung von Mikroplastik in Kosmetik- oder Reinigungsprodukten kommen, sofern es davor keine europäische Lösung dafür gibt.

Auf EU-Ebene wird derzeit unter österreichischem Vorsitz über die “Single Use Plastics”-Richtlinie verhandelt. Durch diese Richtlinie sollen weitere Wegwerfartikel aus Plastik, wie etwa Becher, Plastikbesteck, Wattestäbchen, usw. verboten werden, berichtete das Umweltministerium. Köstinger betonte, dass Österreich mit seinen Maßnahmen in diesem Bereich schneller und umfassender als die EU agiere.

(APA/Red)

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