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Mindestens zehn Tote bei Anschlägen in Bagdad

Bei zwei Anschlägen sind in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Bewohner wurden verletzt. Fünf Menschen starben und 19 wurden verletzt, als in der Nähe einer schiitischen Moschee eine Bombe explodierte, wie die Nachrichtenseite Al-Sumeria berichtete am Donnerstag.


Unterschiedliche Angaben gab es über die Art der Bombe. Einige Medien meldeten, ein Selbstmordattentäter habe einen Sprenggürtel gezündet. Da die Explosion sehr heftig gewesen sei, könne die Zahl der Toten noch steigen, hieß es weiter.

Fünf Menschen kamen bei einem zweiten Anschlag im Norden von Bagdad ums Leben. Dort sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe an einem Kontrollpunkt in die Luft, wie Al-Sumeria berichtete. Mindestens 25 Menschen wurden verletzt. Sicherheitskräfte hätten den Ort des Anschlags abgeriegelt, meldete Al-Sumeria.

Für die Attentate wird die sunnitische Terrorgruppe Islamischer Staat (IS, früher ISIS) verantwortlich gemacht, die seit Anfang Juni große Teile im Norden und Westens des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat. Die Extremisten wollen auf Bagdad marschieren und verüben in der Hauptstadt vor allem in schiitischen Vierteln immer wieder Attentate. Erst am Dienstag waren bei zwei Doppelanschlägen mindestens 17 Menschen getötet worden.

Im Norden des Irak haben die Regierungstruppen einen Angriff sunnitischer Rebellen auf die schiitische Stadt Amirli zurückgeschlagen. Die Streitkräfte hätten am Mittwoch mit Hilfe der Luftwaffe die Angriffe von drei Seiten abgewehrt und mindestens 15 Angreifer getötet, sagte ein örtlicher Behördenvertreter am Donnerstag.

Demnach waren an der Offensive gegen die Ortschaft nahe der Stadt Suleiman Bek Kämpfer der Jihadistengruppe Islamischer Staat und verbündeter sunnitischer Gruppen beteiligt. Die Jihadisten hatten bei ihrer Blitzoffensive ab dem 9. Juni weite Teile des Nordirak in ihre Gewalt gebracht, darunter auch die Stadt Suleiman Bek.

Die Nachbarstadt Amirli, die mehrheitlich von schiitischen Turkmenen bewohnt ist, blieb dagegen unter Kontrolle der Regierung. Während die Regierungstruppen der Offensive der Extremisten zunächst kaum etwas entgegensetzten und zahlreiche Soldaten kampflos ihre Waffen fortwarfen und desertierten, haben sie sich inzwischen reorganisiert und verzeichnen erste Erfolge gegen die Rebellen.

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