Das Nachbeben am Dienstag hatte die Stärke 7,3, während das große Beben vor zweieinhalb Wochen mit 7,8 angegeben wurde. Dabei starben mehr als 8.000 Menschen. Die Online-Plattform “ekantipur” berichtete, die Schulen in den betroffenen Gebieten in Nepal würden nun nicht wie geplant am 14. Mai, sondern erst am 30. Mai öffnen.
Hubschrauber vermisst
Vermisst gemeldet wurde ein US-Militärhubschrauber mit einer achtköpfigen Besatzung. Der Helikopter der Marineinfanteristen vom Typ UH-1Y Huey sei am Dienstag nahe dem Ort Charikot einen Rettungseinsatz geflogen. An Bord seien sechs US-Soldaten und zwei nepalesische Soldaten gewesen.
Der Hubschrauber habe gerade Hilfsgüter abgeworfen, als auf dem Weg zu einem anderen Einsatzort der Kontakt abbrach, teilte das Pentagon in Washington mit. Die Piloten hätten über Funk noch von Treibstoffproblemen gesprochen. Das US-Militär schickte ein Suchflugzeug los.
Über 8.000 Tote bei letztem Beben
Die US-amerikanische Geologiebehörde USGS gab die Stärke des neuen Bebens mit 7,3 an, mit dem Epizentrum 76 Kilometer östlich von Kathmandu. Beim Beben vor zweieinhalb Wochen war eine Stärke von 7,8 gemessen worden. Seitdem wurden mehr als 8.000 Tote geborgen.
“Viel Geschrei und Aufregung”
Während die Erde mehr als 40 Sekunden lang zitterte, rannten die Nepalesen an zahlreichen Orten nach draußen. “Alle hatten Angst, dass noch mehr zusammenstürzt. Es gab viel Geschrei und Aufregung”, berichtete Samariterbund-Mitarbeiter Stefan Gaßner der APA. Zahlreiche Gebäude – durch das verheerende Beben vor 17 Tagen schon instabil geworden – stürzten ein. Zahlreiche österreichische Organisationen sind in Nepal im Hilfseinsatz. Sie alle überstanden das erneute Beben am Dienstag unverletzt.
Das Epizentrum des Nachbebens befand sich diesmal in der Nähe des Mount Everest, nahe der Grenze zu China. Vor zweieinhalb Wochen war das stärkste Zittern westlich von Kathmandu zu spüren gewesen. Viele Nepalesen fürchten weitere Nachbeben.
U-Bahn angehalten
Nepal liegt auf der Stelle, wo sich die Indische in die Eurasische Platte schiebt. Deswegen kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. Das Nachbeben war bis nach Kolkata und in die indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. Dort wurde die U-Bahn vorübergehend angehalten.
Bei dem Beben am 25. April waren fast eine halbe Million Häuser in Nepal zerstört oder schwer beschädigt worden. Millionen Nepalesen leben derzeit in Zelten, vor allem in den Bergen, wo die einfachen Lehm- und Steinhäuser den Erschütterungen nicht standhielten.
Spendenaufruf
Die Vereinten Nationen erinnerten daran, dass nach dem großen Beben nur 13 Prozent der geforderten Gelder für UN-Hilfsorganisationen eingegangen seien. Es sei mehr nötig, um besser Hilfe leisten zu können, teilte das UN-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) via Twitter mit. Auch die katholische Hilfsorganisation Caritas International und die evangelische Diakonie Katastrophenhilfe riefen zu weiteren Spenden auf.
Laut UN waren etwa ein Viertel der Bevölkerung des armen südasiatischen Landes vom ersten Erdstoß betroffen. In den am stärksten betroffenen Gegenden seien 95 Prozent der Häuser zerstört – dieses Schicksal dürften nun die Menschen im Osten des Landes teilen. “Es sieht so aus, als sei Mutter Natur verärgert”, meinte Badri Bhandari, Bewohner von Thumpakhar in Sindhupalchowk. “Wir sind schon arm, aber die Natur will uns nun das bisschen, das wir noch haben, auch noch wegnehmen.” (APA)
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