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Milosevic mischt sich in serbischen Wahlkampf ein

Der frühere jugoslawische Staatschef Slobodan Milosevic hat sich mit einer kurzen Ansprache in den laufenden Wahlkampf in Serbien direkt eingemischt.

In einer per Telefon übertragenen Ansprache an den Hauptausschuss seiner Sozialistischen Partei forderte Milosevic MIttwoch abend seine Parteifreunde auf, alles für einen Wahlsieg zu tun.

Mit einem „Bis zum Sieg!“ schloss Milosevic seine kurze Ansprache ganz im Stil der neunziger Jahre. Der einstige Staatschef, der als mutmaßlicher Kriegsverbrecher seit zweieinhalb Jahren im Gefängnis des UNO-Tribunals sitzt, hofft offensichtlich, die Volksmassen gegen die demokratischen Behörden mobilisieren zu können.

Serbien sei Bestandteil Europas und müsse daher nicht um die Aufnahme betteln. Auch müsse es aus eigenen Kräften ein besseres Leben für seine Bürger erreichen, ließ Milosevic wissen. Seine Ansprache wurde am Abend auch vom TV-Sender B-92 ausgestrahlt.

Der frühere Präsident will sich bei der bevorstehenden Wahl einen Parlamentssitz sichern.

Milosevic hatte sich im Vorjahr ebenfalls in den Wahlkampf eingeschaltet, als er in einem Schreiben die Präsidentschaftskandidatur des Ultranationalisten Vojislav Seslej unterstützt hatte. Seselj hatte bei der gescheiterten Wahl im letzten Dezember etwas mehr als eine Million Stimmen erhalten.

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