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Millionenbetrüger bei Freigang getürmt: Nach zweimonatiger Flucht verhaftet

Helmut Josef K. sieht sich als Opfer der Justiz. Zum Prozess im Jahr 2009 erschien er ganz in Weiß, der Farbe der Unschuld.
Helmut Josef K. sieht sich als Opfer der Justiz. Zum Prozess im Jahr 2009 erschien er ganz in Weiß, der Farbe der Unschuld. ©VOL.AT/ Hofmeister (Archiv)
Feldkirch, Suben - Der Feldkircher Helmut Josef K. (57), der im November 2009 wegen Millionenbetrugs zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, ist am Donnerstag in Feldkirch nach knapp zweimonatiger Flucht verhaftet worden.
Millionenbetrüger türmt bei Freigang

Der Mann war Ende Juli von einem Haftausgang nicht mehr in die Justizanstalt Suben (Bezirk Schärding) zurückgekehrt.

Flucht wenige Wochen vor Entlassung

Das teilte die Polizei Feldkirch am Freitag mit. Helmut Josef K. hätte in Suben nur noch wenige Wochen an Freiheitsstrafe bis zu seiner bedingten Entlassung verbüßen müssen.

In Feldkirch von Stadtpolizei kontrolliert

Der 57-Jährige sei in seinem Heimatort Feldkirch auf der Straße von der Stadtpolizei kontrolliert worden. Dabei habe man festgestellt, dass er zur Fahndung ausgeschrieben war.

Rücküberstellung nach Suben geplant

Der Mann habe die Ansicht vertreten, “dass er nicht mehr einrücken muss”, hieß es seitens der Exekutive. Derzeit sei er in der Justizanstalt Feldkirch inhaftiert, eine Rücküberstellung nach Suben sei aber geplant.

Betrug in Millionenhöhe

Der gebürtige Feldkircher soll bei Wertpapiergeschäften ein Dutzend Anleger aus Deutschland, der Schweiz, der Türkei und den USA um insgesamt viereinhalb Millionen Euro geprellt haben. Dafür wurde er am Landesgericht Feldkirch verurteilt.

Weiteres Verfahren anhängig

Laut einem Bericht der “Vorarlberger Nachrichten” läuft gegen den Mann noch ein weiteres Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft gehe Vorwürfen aus dem Jahr 2012 nach, wonach er der Leiterin des psychologischen Dienstes in der Justizanstalt Sonnberg in Hollabrunn 50.000 Euro angeboten habe, wenn sie sich für seine vorzeitige Entlassung einsetze, schrieb das Lokalblatt zu Anfang dieser Woche.

Nicht zum ersten Mal auf der Flucht

Der Fall des 57-Jährigen hatte vor Jahren für Schlagzeilen gesorgt, weil er sich vor dem ursprünglich im Juni 2008 angesetzten Prozess nach London absetzte. Dort nahmen ihn die britischen Behörden im August fest, entließen ihn aber gegen Kaution auf freien Fuß. Nachdem die Auslieferung nach Österreich offenbar kurz bevor stand, machte sich der Feldkircher im März 2009 erneut aus dem Staub, ehe seine Flucht im April in Nizza zu Ende ging. (APA/ red)

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