Die Kosten für die zwei neuen Maschinen der “Air Force One” seien auf mehr als vier Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) gestiegen und damit “außer Kontrolle”, kritisierte Trump am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. “Annulliert den Auftrag!”, schrieb er.
Boeing is building a brand new 747 Air Force One for future presidents, but costs are out of control, more than $4 billion. Cancel order!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 6. Dezember 2016
Der US-Flugzeughersteller hatte im Jänner 2015 den Zuschlag für die Lieferung der Präsidentenmaschinen erhalten. Sie sollen als hochmoderne Befehlszentrale ausgestattet sein. Dazu sollen zwei Jumbo-Jets des Modells 747-8 umgebaut werden. Fertig sein sollen die Flugzeuge bis zum Jahr 2024. Allerdings waren die Kosten ursprünglich auf schätzungsweise drei Milliarden Dollar beziffert worden.
Boeing verweist auf Vertrag
Die inzwischen gestiegenen Kosten bezeichnete Trump als “total lächerlich”. Zwar wolle er, dass Boeing Geld mache, “aber nicht soviel Geld”, sagte der künftige US-Präsident bei einer kurzen Begegnung mit Journalisten im New Yorker Trump Tower, seinem Hauptquartier.
Boeing verwies in einem knappen Statement darauf, dass es derzeit für die “Air Force One” nur einen Vertrag in Höhe von 170 Millionen Dollar gebe, in dessen Rahmen die Ausstattung der zwei künftigen Präsidentenmaschinen festgelegt werden solle.
RELEASE: #Boeing statement on #AirForceOne: https://t.co/U4UcrTv1M8
— The Boeing Company (@Boeing) 6. Dezember 2016
Aktuelle Air Force One aus den Neunzigern
Das Unternehmen werde in den weiteren Phasen des Projekts mit der US-Luftwaffe zusammenarbeiten, damit “die besten Flugzeuge für den Präsidenten zum besten Wert für den amerikanischen Steuerzahler” ausgeliefert werden könnten, versicherte der Flugzeugkonstrukteur.
Die beiden derzeitigen Maschinen der legendären “Air Force One” sind etwas in die Jahre gekommen. Sie waren vom früheren US-Präsidenten Ronald Reagan bestellt worden und sind seit Anfang der neunziger Jahre in Betrieb.
Kaum Alternativen zu Boeing
Es blieb zunächst unklar, auf welche Quellen sich Trumps Preisangabe bezieht. Die US-Regierung hatte den Finanzrahmen des Programms zur Entwicklung und zum Bau der neuen Maschinen mit bis zu drei Milliarden Dollar angegeben. Sollte der Kauf scheitern, so blieben kaum Alternativen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern käme für das komplexe Projekt sonst nur Airbus infrage, aber ein Auftrag von solchem nationalen Sicherheitsinteresse dürfte kaum an den europäischen Konkurrenten gehen. Ob Trump selbst die neuen Flugzeuge jemals nutzen können wird, ist ungewiss, da das Pentagon frühestens 2023 mit ihnen plant. Das wäre zum Ende einer zweiten Amtszeit als Präsident.
Trump, der im Januar ins Weiße Haus einzieht, fliegt bislang mit einer eigenen Boeing vom Typ 757, auf der in großen Buchstaben sein Name steht. US-Medien spekulierten nach der Twitter-Attacke, dass der New Yorker Immobilienmogul es als Präsident vorziehen könnte, weiterhin seinen Privatjet zu nutzen. Dagegen dürften Geheimdienste und Verteidigungsministerium allerdings etwas haben. Die Präsidentenmaschinen stehen besonders im Fokus der nationalen Sicherheit und sollen mit modernsten Kommunikationstechnologien und Anti-Raketen-Vorrichtungen ausgerüstet werden.
(APA/dpa)
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