Milka unter Druck: Supermärkte kontern Preisstrategie von Mondelez
Die Schokoladenmarke Milka steht unter Druck: Nach einer umstrittenen Preis- und Größenanpassung durch den Mutterkonzern Mondelēz schlagen nun Handelsriesen wie Rewe, Edeka, Kaufland und Penny mit Sonderangeboten zurück. Laut WirtschaftsWoche sind die Verkaufszahlen in den letzten Monaten merklich eingebrochen – das Produkt verliert an Beliebtheit.
Im Sommer hatte der Konzern die 100-Gramm-Tafel auf 90 Gramm verkleinert, gleichzeitig aber den Preis von 1,49 Euro auf 1,99 Euro angehoben, auch in Österreich. Das entspricht einer Preiserhöhung von 48 Prozent – bei zehn Prozent weniger Inhalt. Die Quittung folgte prompt: Über 50.000 Menschen wählten Milka im Juli zur "dreistesten Werbelüge des Jahres", verliehen durch die Konsumentenschutzorganisation Foodwatch. Der Negativpreis "Goldener Windbeutel" war die Folge.
Rewe, Edeka und Kaufland starten Rabatt-Offensiven
Um dem rückläufigen Absatz entgegenzuwirken, greifen nun große Händler zu verschiedenen Rabattaktionen:
- Rewe bietet über die eigene App eine 1-Euro-Gutschrift auf Milka-Produkte,
- Edeka gewährt 40 Prozent Rabatt auf die größeren Tafeln,
- Kaufland senkte Anfang November den Preis einzelner Milka-Tafeln sogar um mehr als 50 Prozent,
- Penny bietet die Milka-Weihnachtsmänner für 2,49 Euro statt 3,29 Euro an – die 90-Gramm-Tafel ist dort für 1 Euro erhältlich.
Diese Preisaktionen sollen offenbar nicht nur den Absatz retten, sondern auch das Weihnachtsgeschäft ankurbeln, das für die Süßwarenbranche traditionell besonders wichtig ist.
Umsatz hoch, Absatz runter: Mondelez in der Kritik
Trotz sinkender Verkaufszahlen konnte Mondelēz im dritten Quartal ein Umsatzplus von 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Der Grund: die gestiegenen Preise – nicht etwa höhere Verkaufszahlen. Tatsächlich ging die Absatzmenge laut WirtschaftsWoche um 7,5 Prozent zurück.
"Die Rabattaktionen sind vermutlich ein Versuch, das Jahr noch einigermaßen zu retten", analysiert Carsten Kortum von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn. "Mondelez hat sowohl an der Preisschraube gedreht als auch die Packungsgröße reduziert – ein doppelter Schlag, den viele Konsumenten nicht mitmachen wollen."
Droht Milka das Regal-Aus?
Die langfristige Strategie des Konzerns könnte sich als Bumerang erweisen. Kortum warnt: "Jetzt zeigt sich, dass die Verbraucher sensibel reagieren. Andere Hersteller haben vor dieser doppelten Verteuerung zurückgeschreckt – Mondelez hat sich hier verzockt."
Sollte die Nachfrage weiterhin schwach bleiben, könnte es bei einzelnen Händlern sogar so weit kommen, dass Milka-Produkte aus dem Sortiment verschwinden – zumindest temporär. Denn auch der Handel verdient nur dann, wenn sich die Ware tatsächlich verkauft.
Wer bewusst einkauft, achtet auch auf kurze Transportwege und regionale Wertschöpfung. Der Einkauf bei nahegelegenen Märkten wie Spar oder Sutterlüty schont nicht nur das Börserl, sondern auch die Umwelt – und stärkt gleichzeitig den heimischen Handel.
(VOL.AT)
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