Während man sich einerseits mit dem Etikett regionaler Produkte schmücke, drücke man mit importierter Discount-Milch deren Preis.
Vergangenen Freitag haben 1000 Bauern vor dem Hofer-Zentrallager in Rietz gegen die sinkenden Milchpreise protestiert. Auch Vorarlberger Bauern haben sich auf den Weg nach Tirol gemacht. VOL-Live hörte sich am Montag im Bregenzerwald um, und vernahm als zu erwartenden Tenor, dass die Milchpreise unterm Hund seien.
Hochwertiges Produkt silofreie Milch
Der Milchpreis ist ein großes Thema im gegenwärtigen Alltagsgespräch, meinen die einen. Andere sehen es gelassener und fühlen sich im Vergleich mit den Rheintal-Bauern noch gut bedient. Mit der Kultivierung silofreier Milch produzieren die Wälder ein hochwertiges Produkt, welches sie in ihren Sennereigenossenschaften weiterverarbeiten.
Die meiste Milch wird verkäst, so Metzler. Die regionale Verarbeitung und Vermarktung bringt eine gewisse Unabhängigkeit mit sich. Da sich aber auch in Bregenzerwälder Supermärkten die Konkurrenz in den Regalen platziert, steigt der Druck auf den Preis. Und am Preis hängt letztlich sowohl der Bauer, seine Familie und sein Hof als auch die Pflege und Erhaltung der Vorarlberger Landschaft.
Geiz ist geil
Es sind nicht nur die Discount-Milchprodukte, welche den verdienten Lohn der heimischen Landschaftspfleger bedrohen. Die nach wie vor dominante Geiz ist Geil- Gesinnung der Gesellschaft trägt ebenso dazu bei, wie der Milchüberschuss, welcher durch EU-Bestimmungen gegenwärtig nicht kontingentiert wird Dumping-Strategien förderlich ist.
Metzler wünscht sich, dass die Menschen, welche diesbezüglich im Land etwas zu sagen haben, darüber nachdenken, was sie eigentlich machen bzw. kaputt machen. Aber auch an die Konsumenten wendet er sich mit dem Appell, sich beim Kauf für jenes Produkt zu entscheiden, welches die Zukunft einer Qualität sichert, die offenbar nur in Vorarlberg möglich ist.
Im Käsehaus Andelsbuch will man die Milch keinesfalls billiger verkaufen und gedenkt auf diese Weise, den Bauern die Stange zu halten.
Herkunft der Milch
Das Thema Milchpreis fördert das Bewusstsein, dass die Milch nicht einfach von der Kuh kommt. Damit rückt eine menschliche Arbeit in den Vordergrund, welche auf den Tetra-Packungen zumeist nicht gesehen werden kann.
Zudem verweist die Thematik auf Arbeits- und Produktionsmethoden, die mehr oder weniger auf Qualität setzen und dementsprechend die Weichen für die Zukunft stellen.
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