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Michaelergruft wird restauriert

Die Michaelergruft unter der gleichnamigen Kirche in der Wiener Innenstadt wird einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Die barocke letzte Ruhestätte von rund 4.000 Menschen ist akut vom Verfall bedroht.

Feuchtigkeit und der Holzwurm haben den 250 erhaltenen Särgen und den teils mumifizierten Leichnamen stark zugesetzt. Die Arbeiten werden bis zu 15 Jahre dauern und geschätzte drei Mio. Euro kosten.

„Weil Gefahr in Verzug ist, müssen wir schauen, dass wir so schnell wie möglich mit den Arbeiten beginnen können“, sagte die Wiener Landeskonservatorin Barbara Neubauer am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) und Pfarrer Peter van Meijl. Das Geld dafür soll von der öffentlichen Hand bzw. vom Wiener Altstadterhaltungsfonds, aber auch von der Pfarre und privaten Sponsoren kommen.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit und Holzwürmer

Die wissenschaftliche Bestandsaufnahme in der Gruft hat gezeigt, dass es vor allem ein Klimaproblem mit einer viel zu hohen Luftfeuchtigkeit gibt. Die oft bunt bemalten Holzsarkophage mitsamt ihrem Inhalt befinden sich in einem rapiden Zerfallsprozess, an dem auch ein sonst nur im angelsächsischen Raum bekannter Rüsselkäfer – eine Art Holzwurm – Schuld trägt. „Der frisst uns alles zusammen“, so Alexandra Rainer, Herausgeberin einer neu erschienenen Dokumentation über die Gruft: „In drei bis fünf Jahren haben wir laut Experten überhaupt keine Holzsärge mehr.“

Mit Hilfe eines Klimaexperten soll das historische Be- und Entlüftungssystem nun wiederhergestellt werden. Dann soll die Restaurierung der rund 250 Särge, davon rund 33 aus Metall, und der nur noch 23 erhaltenen Mumien in Etappen vorgenommen werden.

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