“Ich hoffe, dass Angela Merkel Deutschland lang regieren wird, denn sie behandelt Flüchtlinge mit Menschlichkeit”, sagte der österreichische Regisseur. Die Lage der Flüchtlinge, die Haneke in “Happy End” mit der Positionierung der Geschichte in der Hafenstadt Calais nahelegt, liege ihm am Herzen. “Der Film hätte in jedem Teil Europas gedreht werden können. Calais ist nur ein extremes Beispiel. Ich wollte keinen Film über die Einwanderung oder über Calais, sondern über unseren Autismus drehen. Die Wahrheit ist, dass ich über die Geschehnisse besorgt bin, wir sollten es alle sein. ‘Happy End’ ist ein Film über unsere Ignoranz gegenüber dem Leid der Migranten”, so der Regisseur.
“Unsere Ignoranz gegenüber dem Leid”
“Ich kann über Migranten nichts erzählen, weil ich nicht ihr Leben gelebt habe, weil ich nicht ihre Erfahrungen kenne. Doch ich erzähle von uns”, sagte der 75-Jährige. Während man mit dem eigenen Schrebergarten beschäftigt sei und ängstlich die Nachbarn beobachte, ignoriere man den Rest. “Ich spreche da auch von mir, und das macht mich wütend.”
Film sei sein Leben, so Haneke: “Das ist das einzige, was ich machen kann. Ich hätte gern ein Instrument gespielt, doch dafür fehlte mir das Talent.”
(APA)
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