Kritik an VEV-Berechnung
So würde die Rechnung der VEV bereits etwas anders aussehen, wenn man die tatsächlichen Medianeinkommen der Mieter-Haushalte für die Berechnung des Wohnkostenanteils herangezogen wird. Dieser liege je nach Mietverhältnis zwischen 28.000 und 29.000 statt 34.357 Euro (Medianeinkommen aller Vorarlberger). Dieser müsse dann mit den ebenfalls von der Statistik Austria erhobenen Medianmieten der jeweiligen Mietverhältnissen verglichen werden. Und zwar stimme es, dass der Platzverbrauch pro Bewohner gestiegen sei – dies habe aber auch mit der Zunahme an Singlewohnungen zu tun.
Prekäre Wohnsituationen
Um zu wissen, wie groß der Anteil der Wohnkosten am Einkommen ist, brauche es auch keine eigenen Berechnungen. Es reiche ein Blick in die Statistik EU-SILC 2015, eine jährliche Erhebung der Lebensbedingungen in der EU. Für Gesamt-Österreich sind die Zahlen ernüchternd: 39 Prozent der Gemeindewohnungen, 37 Prozent der Genossenschaftswohnungen und 50 Prozent der Mieter des freien Wohnungsmarktes haben einen Wohnkostenanteil von über 25 Prozent. Über 40 Prozent des Äquivalenzeinkommens zahlen 12 Prozent aller Gemeindewohnungen, 9 Prozent der Genossenschaftswohnungen und immerhin 19 Prozent alle sonstigen Mietverhältnisse.
Mehr gemeinnütziger Wohnbau
Schuld daran sei nicht zuletzt, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Gehälter nicht im selben Verhältnis wie die Wohnkosten gestiegen seien. Bei der Lösung der Problematik ist Diettrich jedoch durchaus ähnlicher Meinung wie Markus Hagen, Präsident der Eigentümervereinigung. Vorarlberg habe sehr lange die Notwendigkeit von mehr gemeinnützigen Wohnbau verschlafen, hier gebe es immer noch Nachholbedarf. Dabei könnte sich Diettrich auch mit einem SPÖ-Vorschlag anfreunden.
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