Der Soldat wehrte den Angreifer mit Schüssen aus der Dienstwaffe ab. Der Mann starb an Ort und Stelle. Der Wachposten erlitt eine Schnittverletzung.
Vom Täter war zunächst nur sein Alter bekannt und dass er im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft war. Hinweise auf sein Motiv lagen zunächst keine vor.
Bisher vier Hülsen gefunden
Der 26-Jährige sei ohne Vorwarnung auf den vor der Villa Blaimschein in der Wenzgasse 2 postierten Soldaten losgegangen, sagte Polizeisprecher Harald Sörös. Dieser gab “mindestens vier” Schüsse aus der Glock 17 ab. So viele Hülsen wurden bisher von den Spurensicherern eingesammelt.
Der Soldat versuchte zunächst, den Angreifer mit Pfefferspray abzuwehren, sagte Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums. Erst als das keine Wirkung zeigte, habe er zur Waffe gegriffen. Der Berufssoldat habe damit “aus jetziger Sicht alles richtig gemacht”, nämlich zunächst mit dem Pfefferspray das gelindeste Mittel eingesetzt.
Tatzeitpunkt sei gegen 23.35 Uhr gewesen. Vor der Abgabe der Schüsse kam es laut Sörös auch zu einem kurzen Gerangel. Der Soldat trug eine Schnittwunde am linken Oberarm davon. Der laut Bauer 1994 geborene, in Wien wohnhafte Tiroler sei mit einem schweren Schock ins Spital gebracht worden.
Der Nahbereich um den Tatort wurde abgesperrt, die Durchfahrt im Bereich Wenzgasse – Lainzer Straße war vorerst nicht möglich. Die Polizei ordnete zudem eine Verstärkung der Überwachung der diplomatischen Einrichtungen in ganz Wien durch den polizeilichen Streifendienst an.
Wohnort für Botschafter
Beim Tatort handelt es sich um ein historisches Gebäude: Die Villa Blaimschein, im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten von den jüdischen Eigentümern beschlagnahmt, war einst Schauplatz von Verhandlungen für eine provisorische österreichische Staatsregierung unter Karl Renner. Heute befindet sie sich im Eigentum der Republik Iran und dient dem Botschafter als Wohnort.
Bei der Bewachung diplomatischer Einrichtungen durch das Bundesheer ist laut Bauer jeweils ein Soldat vor dem Objekt postiert, ein zweiter entweder im Gebäude oder, falls das nicht möglich ist, in der nächstgelegenen Polizeiinspektion – letzteres war hier der Fall. Durchgeführt werde der Objektschutz ausschließlich von Berufssoldaten. Die Bewachung als Assistenzleistung für die Polizei wurde mit August 2016 eingeführt. Die Männer erhalten dafür eine spezielle Ausbildung und Einweisung durch die Polizei.
(APA)
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