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Vorarlberg: Feldkircher Mord-Prozess endete mit Einweisung in Sonderanstalt

Gericht ist der Meinung, dass 61-Jähriger auf Grund seiner Gefährlichkeit eingewiesen werden muss.
Gericht ist der Meinung, dass 61-Jähriger auf Grund seiner Gefährlichkeit eingewiesen werden muss. ©VOL.AT/Eckert
Der 61-Jährige, der bei einer Messerattacke in einem Regionalzug zwei Menschen schwer verletzte, stand am Mittwoch vor einem Schwurgericht: Das Gericht ist der Meinung, dass der Mann aufgrund seiner Gefährlichkeit eingewiesen werden muss.
"Wollte niemanden töten"
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Der 61-jährige ist zwar im Prozess immer noch der Meinung, dass Primar Reinhard Haller mit seinem Gutachten falsch liegt. “Ich bin doch nicht die letzten 30 Jahre als Gemeingefährlicher rumgelaufen”, fühlt er sich beinahe gekränkt. Dass er die Österreichflagge auf dem Display eines Fahrgastes für den Reichsadler und somit für ein Nazisymbol gehalten hat, bezeichnet der psychisch Kranke als “Irrtum, den man vermutlich nur einmal im Leben begeht”. Er habe auch nicht mit einem Nazidolch, sondern “nur” mit seinem Brotmesser zugestochen, betont er.

In Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen

Dennoch – der Schwurgerichtshof ist der Meinung, dass der 61-Jährige zu gefährlich ist, wieder ähnliche Straftaten begehen könnte und weist ihn deshalb in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ein. Rechtlich wären Angriffe mit dem Messer als doppelter Mordversuch und gefährliche Drohung zu werten gewesen. Doch strafrechtlich anlasten kann man dies dem Mann nicht, weshalb er untergebracht und nicht bestraft wird. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Verteidigung erbat sich Bedenkzeit.

“Habe niemanden töten wollen”

Dem Mann wurde vorgeworfen, im August 2016 in einem Vorarlberger Regionalzug zwei junge Männer mit Messerstichen schwer verletzt zu haben. Er habe sich von Neonazis verfolgt gefühlt, aber niemanden töten wollen, argumentierte der Deutsche in der Verhandlung. Laut Gerichtspsychiater Reinhard Haller leidet der 61-Jährige an paranoid halluzinatorischer Schizophrenie.

(APA/Ec)

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