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Merkel zu Privataudienz beim Papst

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Pfingstsamstag in Rom von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen worden. Bei dem gut 45-minütigen Treffen der protestantischen Regierungschefin mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche standen Glaubensfragen, die Globalisierung und die Rolle Europas in der Welt im Zentrum.
Merkel besuchte den Papst

Die Regulierung der Finanzmärkte sei dabei ein zentrales Ziel, sagte Merkel nach dem Gespräch mit dem aus Argentinien stammenden Papst, “die Wirtschaft ist dafür da, dass sie den Menschen dient”. Krisen entstünden auch, wenn “soziale Leitplanken” fehlten.

Papst verurteilt “Tyrannei” der Märkte

Der Papst hatte vor kurzem die “Tyrannei” der Märkte verurteilt und ethisch ausgerichtete Finanzreformen mit mehr Hilfe für die Armen verlangt. Geld solle dienen und nicht regieren, hatte er kritisiert.

Das ausführliche Gespräch mit Franziskus bedeute für sie auch Anerkennung für Deutschland, sagte Merkel. Franziskus könne die Menschen durch “einfache und berührende Worte” erreichen. Für sie sei es wichtig, die Grundlagen der Gesellschaft zu pflegen, und dabei spiele die katholische Kirche eine zentrale Rolle. Franziskus habe deutlich gemacht, dass Europa in der Welt gebraucht werde, sagte sie.

CD als Papst-Geschenk

Merkel brachte dem Papst Geschenke mit: Die Gesamtaufnahmen – 107 CDs – des deutschen Dirigenten Wilhelm Furtwängler, den dieser vor allem auch für seine Beethoven- und Wagner-Einspielungen bewundert. Wenn er denn dafür die Zeit finde, meinte Merkel auf Deutsch.

Dazu schenkte sie ihm das Werk des deutschen Dichters Friedrich Hölderlin in drei antiquarischen Bänden von 1905. Franziskus hat Hölderlin in seinen zwei Monaten als Papst in Rom bereits mehrfach zitiert. Jorge Mario Bergoglio bedachte sie mit Vatikan-Münzen aus der Zeit der Vakanz.

(APA)

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