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Merkel kontert Trumps Kritik mit Verweis auf DDR-Vergangenheit

©Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, dass Deutschland sich mit seiner Energiepolitik zur Geisel Russlands gemacht habe. Sie habe selbst erlebt, wie ein Teil Deutschlands von der Sowjetunion kontrolliert wurde, sagte sie kurz vor Beginn des Nato-Gipfels in Brüssel.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, dass Deutschland sich mit seiner Energiepolitik zur Geisel Russlands gemacht habe. Sie habe selbst erlebt, wie ein Teil Deutschlands von der Sowjetunion kontrolliert wurde, sagte sie kurz vor Beginn des Nato-Gipfels in Brüssel.
Polit-Prominz beim NATO-Gipfel
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Ein Nehmen und Geben

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): “Ich freue mich auf den Nato-Gipfel und rechne allerdings auch mit kontroversen Diskussionen. Der Gipfel ist gut vorbereitet, aber in den Diskussionen werden wir sicherlich auch unterschiedliche Positionen haben. Deutschland verdankt der Nato sehr viel. Und dass die deutsche Einigung stattgefunden hat, dass Europa heute geeint ist, das hat auch sehr viel mit der Nato zu tun. Aber Deutschland leistet auch sehr viel für die Nato. Wir sind der zweitgrößte Truppensteller. Wir stellen den größten Teil unserer militärischen Fähigkeiten in den Dienst der Nato, und wir sind bis heute sehr stark in Afghanistan engagiert. Und damit verteidigen wir auch die Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika.”

“Wir sind selbstständig”

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): “Ich möchte aus gegebenem Anlass hinzufügen, dass ich erlebt habe, auch selber, dass ein Teil Deutschlands von der Sowjetunion kontrolliert wurde. Und ich bin sehr froh, dass wir heute in Freiheit vereint sind als die Bundesrepublik Deutschland und dass wir deshalb auch sagen können, dass wir unsere eigenständige Politik machen können und eigenständige Entscheidungen fällen können, und das ist sehr gut, gerade für die Menschen in den neuen Bundesländern.”

“Was die Verteidigungsausgaben anbelangt…

…so hat Deutschland als Bundesrepublik alt in Zeiten des Kalten Krieges sehr häufig über zwei Prozent in die Verteidigung gesteckt. Wir haben dann in der Tat sehr stark reduziert wie viele andere auch und sind heute bereit, nach den Beschlüssen von Wales unsere Verteidigungsausgaben zu steigern. Das tun wir Jahr für Jahr, auch für 2018, auch für 2019. Und wir werden 2024 80 Prozent mehr ausgeben für Verteidigung, als wir das 2014 getan haben. Wir fühlen uns also den Beschlüssen von Wales, uns in Richtung zwei Prozent zu entwickeln bei den Verteidigungsausgaben, verpflichtet. Und vor allen Dingen wollen wir dann das, was wir mehr tun, auch in den Dienst der Nato stellen. Und insofern gehe ich sehr fröhlich und auch durchaus bewusst, dass wir ein wichtiger Teil der Nato sind, in diese Diskussion, herzlichen Dank.”

(Reuters)

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