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Mehrere Tote bei gewalttätigen Protesten

Zu gewalttätigen Unruhen kam es in Indien auch am Donnerstag nach dem Brandanschlag auf einen Zug in Indien am Mittwoch. Dabei sind sieben Menschen erstochen worden.

Polizei hinderte hunderte Hindus mit Waffengewalt an weiteren Vergeltungsaktionen gegen Moslems.

In Ahmedabad feuerten die Sicherheitskräfte Augenzeugenberichten zufolge über die Köpfe einer aufgebrachten Menge hinweg, die moslemische Geschäfte der Stadt mit Steinen attackierte. 6.000 Beamte gingen mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. In der Provinz Gujarat nahm die Polizei nach dem Brandanschlag nach eigenen Angaben 80 Menschen fest und steckte 51 ins Gefängnis.

Nach dem Brandanschlag auf den Zug häuften sich die Übergriffe in der ganzen Region. Die Behörden verhängten Ausgangssperren und erteilten der Polizei einen Schießbefehl. Premierminister Atal Behari Vajpayee rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Im Parlament in Neu Delhi wollte er am Donnerstag eine Erklärung abgeben. Eine geplante Reise zu einem Commonwealth-Treffen in Australien hatte er abgesagt.

Am Mittwoch waren bereits drei Menschen bei Zusammenstößen getötet worden. Im Sabarmati-Express, der am Mittwoch in Godhra im westlichen Bundesstaat Gujarat von mutmaßlichen Moslemfanatikern in Brand gesteckt worden war, kamen 58 Menschen ums Leben. In dem Zug waren Anhänger des fundamentalistischen „Welt-Hindu-Rats“ VHP unterwegs.

Der VHP hatte für Donnerstag zu Protesten in ganz Gujarat aufgerufen. In Godhra ist eine Ausgangssperre in Kraft. Der Brandanschlag sei geplant gewesen, berichtete die Zeitung „Asian Age“ unter Berufung auf die Behörden. Eine Menge von 1.500 Menschen habe den Zug angegriffen. Die Täter hätten den Zug mit der Notbremse gestoppt, nachdem er den Bahnhof von Godhra verlassen hatte. Die Menge warf Steine. Als die Scheiben zerbrochen waren, warfen die Täter Benzin in den Zug, dessen Fenster vergittert waren, und zündeten ihn an.

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