Österreichs Straßen sind so sicher wie noch nie. Im vergangenen Jahr ereigneten sich 35.129 Unfälle, dabei wurden 45.025Verkehrsteilnehmer verletzt. Das entspricht einem Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 und markiert einen historischen Tiefstand, hebt die ASFINAG nach der Präsentation der Unfallzahlen in Wien hervor. Und auch die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen sank um rund fünf Prozent – von 552 auf 523 Personen im Jahr 2011. „Es handelt sich um die beste Unfallstatistik seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1950“, zeigt sich ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger über die Entwicklung erfreut.
Täglich fünf Unfälle
Der positive Österreichtrend konnte in Vorarlberg nicht festgestellt werden. Die Tendenz fällt sogar negativ aus. Rein statistisch ereignen sich täglich fünf Unfälle auf Vorarlbergs Straßen. Und diese 1781 Unfälle im Jahr 2011 entsprechen
fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Verletzten stieg ebenfalls um rund fünf Prozent auf 2177 Personen. Starben im Jahr 2010 noch 22 Personen, waren es ein Jahr später bereits 25 Verkehrstote. Vor allem in den Ballungsräumen Bregenz und Dornbirn kam es zu Unfällen mit tödlichem Ausgang. Bei Crashs mit Pkw kamen im vergangenen Jahr 13 Menschen ums Leben. Sechs Fußgänger, zwei Motorradfahrer, zwei Moped- und zwei Fahrradfahrer starben außerdem auf Vorarlbergs Straßen. Die Zahl der Getöteten bei Alkoholunfällen ist deutlich
gestiegen und verdoppelte sich von drei auf sechs Todesopfer.
Gefährdete Zweiradfahrer
Zweiradfahrer waren im Ländle im vergangenen Jahr besonders häufi g in Unfälle involviert. Auswertungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) ergaben, dass die Anzahl der verletzten Fahrradfahrer um rund 15 Prozent zunahm und bei den Motorradfahrern sogar eine Steigerung von über 50 Prozent verzeichnet werden musste. „Dieser Anstieg hat sich während des Jahres schon abgezeichnet. Deshalb hat das Land Vorarlberg in Kooperation mit der Polizei und dem KfV eine Kampagne mit dem Namen ,Spaß auf zwei Rädern – aber sicher‘ vorbereitet, die im Mai starten wird“, zeigt Martin Pfanner, Leiter des KfV Vorarlberg, eine erste Gegenmaßnahme auf. Die Altersgruppe ab 40
Jahren sowie Wiedereinsteiger seien besonders häufig in Motorradunfälle verwickelt.
Risikofaktor Ablenkung
Überhöhte Geschwindigkeit stellt immer noch die Hauptunfallursache dar. Jedoch lag der Anteil der durch nicht angepasstes Tempo verursachten Unfälle nur noch bei rund 30 Prozent – im Vorjahr waren es noch 36 Prozent. „Offenbar kam es hier zu einer Bewusstseinsänderung“, meint Marion Seidenberger. Eine Zunahme war bei dem Unfallfaktor Ablenkung beziehungsweise Unachtsamkeit festzustellen. Im Vorjahr wurden durch diese Gründe 13,6 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle verursacht.
(VN/Wolfgang Heyer)
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