Mehr Risiko für Snowboarder

„Snowboarder sind im Vergleich mit Skifahrern besonders verletzungsgefährdet.“ Das sagt Primar Dr. Karl Benedetto, der gestern erste Ergebnisse aus der Studie „Ski- und Snowboardunfälle 2003/04“ präsentierte. „Dabei fällt auf, dass vor allem Jugendliche – insbesondere junge Männer – gefährdet sind“, schildert Primar Benedetto vom LKH Feldkirch. 70 Prozent aller verletzten Snowboarder sind männlich, 64 Prozent sind unter 30 Jahre alt.

Ultimativer Kick

„Das Verhalten von Snowboardern kann in vielen Fällen mit Suchtverhalten gleichgesetzt werden“, sagt Gesundheitslandesrat Hans-Peter Bischof. Snowboarder seien auf der Suche nach dem „ultimativen Kick“.

„Bei verletzten Skifahrern liegt der Frauenanteil nur bei 40 Prozent und die Verletzten verteilen sich auf alle Altersgruppen“, so Unfallchirurg Dr. Christoph Westreicher. Ob Ski oder Snowboard, Männer sind in Vorarlberg verletzungsanfälliger als Frauen. Die Zahlen basieren auf der Analyse von 1386 Verletzungen in den Krankenhäusern Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hohenems.

Die Verletzungsmuster von Ski- und Snowboardunfällen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Mussten die Ärzte bei Skifahrern früher vor allem Knöchel- und Unterschenkelverletzungen behandeln, so konzentriert sich heute fast alles auf das Knie. Snowboarder hingegen erleiden vorwiegend Blessuren an Hand und Unterarm, erläutern die Autoren der Studie.

Keine Helmpflicht

Um die Sicherheit zu verbessern, will LR Bischof weiter auf Bewusstseinsbildung setzen. Von einer Helmpflicht auf den Pisten möchte er nichts wissen. „Alles zu reglementieren ist keine Lösung. Und wenn es neben einer Helmpflicht noch Geschwindigkeitsbeschränkungen gäbe, würde Skifahren doch keinen Spaß mehr machen“, pflichtet auch Primar Benedetto bei.