Das Land Vorarlberg engagiert sich für mehr Blühflächen für blütenbesuchende Insekten. Gemeinsam mit Partnern aus Deutschland sollen im Rahmen eines Interregprojektes vielfältige Maßnahmen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Bienen, Schmetterlingen und Co umgesetzt werden, informiert Umweltlandesrat Johannes Rauch: „Blühflächen für Insekten sind ein existenzielles Thema für die Menschheit“.
Blütenbesuchende Insekten wichtig für Ökosystem
Blütenbesuchende Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen haben eine zentrale Funktion in unseren Ökosystemen. Sie bestäuben die Blütenpflanzen. „80 Prozent der heimischen Wildpflanzen und 84 Prozent der europäischen Kulturpflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen. Der Wert der Bestäubung für die europäische Landwirtschaft wird auf 22 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt“, betont Landesrat Rauch.
Lebensbedingungen für Insekten verschlechtern sich
Die Lebensbedingungen dieser Insekten haben sich jedoch in den letzten Jahrzehnten bedrohlich verschlechtert – Rauch: „Der massive Rückgang der Insekten ist auch für jede Einzelne und jeden Einzelnen erlebbar. Musste die Windschutzscheibe des Autos bei einer Urlaubsfahrt früher immer wieder intenisv gereinigt werden, fällt dies heutzutage mehr oder weniger weg.“
Projekt für insektenfreundliche Lebensräume
Das bis 2021 laufende Interregprojekt „BürgerInnen – Bienen – Biodiversität“ soll vielen Menschen den Blick für insektenfreundliche Lebensräume öffnen. Blütenbesuchende Insekten brauchen Nahrung, das heißt ein kontinuierliches Angebot an Blüten und vielfältige Nist- und Lebensräume.
„Naturvielfalt soll in unsere Gärten, in unsere Siedlungen und auch Betriebsgebiete und natürlich in die freie Landschaft zurückkehren“, sagt Rauch. Die Blüten sollten vorwiegend von heimischen Pflanzen sein, da viele Insektenarten in ihrer Evolution besondere Vorlieben entwickelt haben und sich ganz an eine Pflanze angepasst haben.
Mehr Grün aufs Dach
Ein anderer Schwerpunkt wird in biodiversitätsfreundlichen Gründächern liegen. Infolge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, der vielfältigen Bautätigkeiten und Flächenversiegelung stellt das Begrünen von Dächern immer mehr eine ökologische Notwendigkeit dar. Gründächer stellen aber auch einen Beitrag zum Klimaschutz dar, sie halten bei Starkregenereignissen Regenwasser zurück, durch die Photosynthese der Pflanzen wird CO2 gebunden.
Die Vegetationsdecke reduziert zudem die Reflexionswärme und trägt zu einem Kühlungseffekt in der Umgebung bei. „Und auch für uns Menschen können sie wertvollen Erholungs- und Lebensraum bieten“, so Landesrat Rauch abschließend.
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