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Mehr Geld für Jugendwohlfahrt

Bregenz (VN) - Das Land Vorarlberg beauftragt Experten, einen Bedarf zu erheben – mindestens 650.000 Euro sind für Jugendwohlfahrt vorgesehen.

Der Krisengipfel der Jugendwohlfahrt dauerte über anderthalb Stunden, in deren Verlauf Landesrätin Greti Schmid den versammelten Experten weitreichende Zugeständnisse machte. In ihr Büro geladen hatte sie Christoph Hackspiel vom Vorarlberger Kinderdorf, Stefan Allgäuer (Institut für Sozialdienste), Sabine Juffinger (SOS Kinderdorf) und Manfred Ganahl aus der Stiftung Jupident. Alle haben sie zuletzt in den VN ihre triste Situation klargelegt.

Die Spitze kommt noch

Das IfS muss von den vier Bezirkshauptmannschaften zugewiesene Jugendliche mangels Kapazität bis zu sechs Monate auf ambulante Therapien warten lassen. IfS und SOS Kinderdorf bitten das Land seit zwei Jahren erfolglos darum, eine fünfte Wohngemeinschaft für therapiebedürftige Jugendliche einzurichten. Derzeit sind sämtliche stationären Plätze in allen Einrichtungen restlos ausgebucht. „Dabei stehen uns die jährlichen Belastungsspitzen nach Schulanfang noch bevor“, betont Manfred Ganahl. Dass die Jugendwohlfahrt in den Bezirkshauptmannschaften chronisch überlastet arbeitet, ist ohnedies bekannt. LR Schmid ging gestern offenbar mit gutem Verhandlungsmandat in die Besprechung, die folgende Ergebnisse brachte: Erstmals bittet das Land die Experten ernsthaft um ihre Einschätzung der Lage. Die Träger der Jugendwohlfahrt wurden gestern beauftragt, bis Mitte Oktober ein Maßnahmenpaket zu schnüren. Sie sollen sagen, welche Mittel wirklich nötig sind. Das Land hat dessen ungeachtet im Voranschlag 2011 die vorläufige Summe von 650.000 Euro reserviert. Damit würde die fünfte Wohngemeinschaft möglich, sofern sich alle auf diese Maßnahme einigen. Sollten die Erhebungen der Jugendwohlfahrtsträger einen höheren Bedarf an Geldmitteln ergeben, wird es Aufgabe von LR Greti Schmid sein, den Mehrbedarf ins kommende Budget zu reklamieren. Dass hier „trotz aller finanziellen Engpässe“ Spielraum herrscht, hat sie gestern erkennen lassen.

Trainees für Bezirksämter

Wie eng die Grenzen dennoch sind, zeigt, dass in den Bezirkshauptmannschaften „vier Trainees“ helfen sollen, die Überlastungen abzubauen. Eine Prozessanalyse soll die Effizienz steigern. Das Land stockt, so Schmid, außerdem die Familienhilfe weiter auf.

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