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Mehr als nur Blumen verkaufen

Lena Stecher lebt ihre Kreativität im Lehrberuf der Floristin aus.
Lena Stecher lebt ihre Kreativität im Lehrberuf der Floristin aus. ©Gerty Lang
Luag, was ma wera künnt: Blumenbinderin/Floristin Floristin ist für viele ein Traumberuf, doch Lehrstellen sind rar.
Floristin

Dornbirn.  Lena Stecher hat es geschafft und kann ihren Kindheitstraum verwirklichen: Vor wenigen Monaten startete die 17jährige ihre dreijährige Lehre im „Grünraum'” in Haselstauden. Täglich pflegt sie Pflanzen, arrangiert nach eigenem Geschmack Blumensträuße, berät Kunden und verwirklicht deren Wünsche. Dazu braucht Lena viel Kreativität und Fingerspitzengefühl. Aber ebenso wichtig sind der Einkauf von Blumen, Pflanzen und Accessoires, das Bereitstellen des Materials, die Laden- und Schaufenstergestaltung sowie die administrativen und kaufmännischen Arbeiten.

Am spannendsten ist allerdings für sie das kreative Erarbeiten von Sträußen, Arrangements, Dekorationen und vielem anderen mehr. „Mir gefallen Blumen und die Natur. Ich wohne auch im Ebnit”, schmunzelt das Lehrmädchen und lässt sich beim Binden eines Herzen aus Weidenruten nicht stören. „Ich bastle schon sehr gerne.” Dass sie ein kreatives Händchen hat, bestätigt ihre Chefin Helene Wohlgenannt, die bereits auf 30 Jahre Erfahrung als „Gärtnerin” zurückblickt. Wenn man ständig am Puls der Zeit bleiben will, muss man andern immer eine Nasenlänge voraus sein und deshalb wissen, was „trendy” ist: Wie beispielsweise die Tendenzen der Modeschöpfer und Innenarchitektinnen aussehen, was „in” ist und was die Kundinnen und Kunden wirklich mögen.

Deshalb muss man sich ständig weiterbilden und weiter entwickeln. Die Liebe zur Natur ist die Hauptsache, wenn man Floristin bzw. Florist werden will. Allerdings muss diese mit echtem Interesse gekoppelt sein; denn die Botanik beispielsweise ist während, aber auch nach der Lehre von großer Wichtigkeit. „Na ja, man braucht schon ein Auge für Farben und Formen. Florist ist ein Beruf für Menschen, die auch wissbegierig sind, gut rechnen können und gute Umgangsformen haben,” weist Helene Wohlgenannt auf bestimmte Kriterien hin. „Lena hat sich von ihren 20 Mitbewerbern um die Lehrstelle dadurch ausgezeichnet, dass sie aus einem natürlichen Umfeld kommt und so einen ganz anderen Zugang zum Beruf hat.

Wenn man ihr etwas zeigt, kann sie es”, lobt die Chefin. Gerade jetzt, kurz vor dem Valentinstag, haben die beiden jede Menge Arbeit. „In diesem Jahr ist Natürlichkeit angesagt. Man greift zu Naturmaterialien. Weniger ist mehr. Die Kunden fragen aber auch, ob die Blumen aus heimischen Gärtnereien kommen.” In der Berufsschule in Feldkirch wird Lena das theoretische Wissen vermittelt. Sie muss sich die lateinischen Namen jeder Pflanze merken, lernt, wie man sie richtig lagert, lernt den richtigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. „Es ist ein Beruf, für den man Gespür braucht. Das sehe ich, wie sich ein junger Mensch beim Schnuppern anstellt.”

Ausbildungsbetrieb:
Grünraum Blumen und mehr – Helene Wohlgenannt
Dr.-Anton-Schneider-Str 21A, 6850 Dornbirn
Telefon: O5572 210336

 

Was macht Ihren Beruf aus?

Lena Stecher, 1. Lehrjahr
Mir gefällt, mit Blumen und Naturmaterialien zu arbeiten. Ich darf bereits Gestecke machen und kleine Sträuße binden. In der Berufsschule lerne ich viel über Pflanzenkunde und die botanischen Namen. Ich lerne wie ein Arrangement aufgebaut wird und welche Materialen dazu verwendet werden. Ich gestalte sehr gerne.

Helene Wohlgenannt, Lehrlingsausbildnerin und Chefin
Ich bin seit 30 Jahren Floristin. Bei der Verarbeitung von Blumen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es ist ein spannender Beruf, wenn man offenen Augen durch die Natur geht. Uns zeichnet aus, dass wir viele Flechtsachen selber machen. Man lernt auch mit den Lehrlingen mit, besonders, wenn sich eine gewisse Routine eingestellt hat.

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