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Mehr als nur Altachs graue Eminenz

Walter Kopf hat nach 14 Jahren bei der "Städtischen" hat er dieses Jahr als Landesdirektor die Agenden in jüngere Hände übergeben.

Beim Fußballklub cashpoint SCR Altach denkt Walter Kopf auch nach 30 Jahren nicht ans Aufhören. Es war vor 30 Jahren, als er das nachholte, was ihm als Jugendlicher verboten war. Von seinem Vater war Walter Kopf ein Vereinsbeitritt aus schulischen Gründen stets untersagt gewesen, als 32-Jähriger kam er als Pressereferent zum SCR Altach. „Mein Job war es, nach dem Spiel die Zeitungen und den ORF zu informieren“, erinnert er sich heute. Drei Jahre später war er Obmann – und das nicht ganz freiwillig. „Ich wurde ins Sitzungszimmer des Feuerwehrhauses eingeladen. Dort saßen alle Funktionäre und fragten mich: Willst du Obmann werden?“ Sein erster Gedanke damals? „Das mache ich sicher nicht.“ Auch seine Frau zeigte wenig Begeisterung, letztendlich war es aber der Beginn einer langen Vereinslaufbahn.

Kopf war es, der Spieler wie Rade Plakalovic (heute Kotrainer) nach Altach lotste, der Fußballer per Inserat suchte und auch fand – vor allem in der Steiermark. „Wir holten Fußballer mit einer weit höheren Qualifikation nach Altach und viele davon sind in Vorarlberg geblieben“, so Kopf. Darunter waren Spieler wie Gerhard Knauder, Klaus Stocker, Roland Marko oder Dragan Bogojevic. Und schließlich gewann er Werner Gunz für den Klub. Erst als Sponsor, nun als Präsidenten. Als alter Fuchs wusste er auch wie: „Erst die Frau für den Fußball gewinnen, dann geht es . . .“

Mit dem Verein ging er in all den Jahren den Weg von der 2. Landesklasse in die 2. Division, der zweithöchsten österreichischen Spielklasse (1991/92). Inzwischen ist Kopf Ehrenmitglied im Verein und seit Kurzem auch wieder im Vorstand tätig. Mit seiner Erfahrung („Unser größter Fehler war es, nach dem ersten Abstieg mit aller Macht wieder aufsteigen zu wollen“), seinen Visionen („Mir schwebt ein Präsidium vor, das mit dem Tagesgeschäft nichts zu tun hat, aber dafür sorgt, dass Geld hereinkommt“) und seinen Kontakten will er sich einbringen.

Zuletzt weilte er in Costa Rica, wo sich Urlaub und Spielersuche verbinden ließen. So staunte er nicht schlecht, als er beim Chinchilla- und Ledezma-Klub LD Alajuelense Einblick in die Nachwuchsarbeit erhielt. „Schon im Alter von zehn Jahren gibt es über jeden Spieler einen Akt, darin enthalten ein medizinischer und ein Psychotest. Zudem kümmern sich Sozialarbeiter um die Buben.“

ZUR PERSON:

  • Walter Kopf
  • Beruf: Pensionist
  • Geboren: 3.10.1944 in Andelsbuch
  • Familie: verheiratet mit Evelyn
  • Ausbildung: Handelsschule, Textilkaufmann
  • Laufbahn: Textilindustrie (davon eineinhalb Jahre in der Schweiz); im Versicherungswesen (Allianz, Basler, Städtische)
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