Zudem seien mehr als 200 Menschen verletzt worden, einige davon schwer. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA bestätigte die Explosionen. Im Internet kursierte ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Dieses konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.
Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge waren es insgesamt sieben Explosionen; zwei Autobomben und fünf Selbstmordattentate. Dabei handelte es sich demnach um Anschläge auf Taxi- und Bushaltestellen in beiden Küstenstädten sowie eine Elektrizitätsfirma und die Notaufnahme eines Krankenhauses in Jableh. Unter den Toten seien Mitarbeiter des Krankenhauses und der Elektrizitätsfirma sowie mehrere Kinder gewesen.
Jableh befindet sich nur wenige Kilometer entfernt von der russischen Luftwaffenbasis Hamaimim, dem Dreh- und Angelpunkt für Russlands militärisches Eingreifen in Syrien zugunsten von Machthaber Bashar al-Assad. Zudem wird der Hafen von Tartous seit Jahren unter anderem von der russischen Marine genutzt. Russland ist einer der engsten Verbündeten der Führung in Damaskus.
Der russische Präsident Wladimir Putin nannte die Anschläge in einem Telegramm an Assad barbarisch und unmenschlich. Er versprach dem syrischen Machthaber weitere Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus. Zuvor hatte der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, gesagt, die Terrorakte zeigten die instabile Lage in Syrien. Berichte, denen zufolge Russland sein militärisches Kontingent in Syrien nach einem Teilabzug wieder aufstocken könnte, kommentierte er nicht.
“Kämpfer des Islamischen Staates haben alawitische Gegenden von Jableh und Tartus an der syrischen Küste angegriffen”, hieß es in dem von IS-Anhängern verbreiteten Schreiben. In beiden Städten leben viele Alawiten. Diese Religionsgruppe ist eine Minderheit in Syrien, der auch al-Assad angehört. Zudem leben viele Binnenflüchtlinge in Tartus und Jableh.
Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) kritisierte vor allem den Anschlag auf das Krankenhaus in Jableh scharf. “Es gibt keine Berechtigung dafür”, teilte die Organisation auf Twitter mit. “Krankenhäuser sind keine Zielscheibe.”
Im syrischen Bürgerkrieg waren diese Explosionen den Menschenrechtsbeobachtern zufolge die verheerendsten Anschläge in der Region. Die Küstenprovinzen Latakia und Tartus sind seit Beginn des Bürgerkriegs in den Händen von Regimekräften. In der Vergangenheit gab es bereits Angriffe von Oppositionsgruppen in der Region.
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