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Mega-Baustelle Kops II

300 Arbeiter sind im 24-Stunden-Schichtbetrieb in Partenen im Dauereinsatz. Eine Baustelle mit unvorstellbaren Dimensionen - das ist Kops II im Hochmontafon. Grafiken |  

Seit gut einem Jahr bauen hier 300 Arbeiter im 24-Stunden-Schichtbetrieb das Mega-Kraftwerk der Illwerke. Ein paar Baucontainer, zwei Stolleneingänge am Ortsrand von Partenen sind die einzigen frei sichtbaren Zeugen dieses Mega-Projekts. Der Rest spielt sich im Berginneren ab. Durch einen Zugangsstollen gelangt man in das Herz von Kops II. Der Anblick ist unglaublich. Die Dimension gigantisch. “ Die Kaverne in der später die Turbine, der Generator und die Pumpe stehen werden, ist rund 55 Meter hoch“ , schildert Projektleiter Ernst Pürer beim “ VN“ -Lokalaugenschein.

Höhenbaustelle

110.000 Kubikmeter Gestein wurden seit Baubeginn vor einem Jahr aus dem Berg geschafft. Gesprengt und gebohrt. “ In der Kaverne hätte zum Beispiel das Dornbirner Panoramahaus Platz“ , so Pürer weiter. Andi Rinner ist Schichtführer eines Sprengkommandos. Dieses Kommando ist derzeit am letzten der drei riesigen Stollen für die Wasserleitungen beschäftigt. Rinner schwärmt: “ Die Arbeit an so einer Baustelle ist einzigartig.“

Parallel dazu laufen auch die Bauarbeiten auf der Höhenbaustelle Tafamunt in rund 2000 Metern Seehöhe auf Hochtouren. Mit einer eigens errichteten Materialseilbahn werden alle Geräte und Materialien auf den Berg gebracht. Spezialisten des Stahlkonzerns VÖEST rangieren die von der Firma Bertsch gebogenen Stahlkolosse in einen extra ausgehöhlten Stollen. Es ist fein warm im Herzen des Berges. Etwa 20 Grad Celsius. “ Hier werden die meterlangen Stahlrohre aneinandergeschweißt“ , sagt Ernst Pürer. Das dauert. Tagelang. Vor allem deshalb, weil die Schweißnähte genauestens kontrolliert werden.

Mit Röntgenstrahlen und via Ultraschall. Bei Kops II wird nichts dem Zufall überlassen. Alles muss perfekt sein. Die Baustelle ist weitläufig. Obwohl zeitgleich etwa 300 Arbeiter im Einsatz sind, fällt das kaum auf. Zu groß sind die einzelnen Bauabschnitte. Pausenlos wird auch am Pumpwasserstollen zum Ausgleichsbecken Rifa gearbeitet. Im und vor dem Berg. Deshalb wurde das Wasser abgelassen. Dort wo normal 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser sind, fahren jetzt Betonmischer.

Bauzeit bis Ende 2007

“ Wenn das Kraftwerk fertig ist, können diese 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser in fünf Stunden über den 800 Meter langen Druckschacht in den Speicher Kops gepumpt werden“ , schildert Pürer. Und wieder zurück. So wird später einmal Strom erzeugt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Denn die Bauarbeiten an dem von Illwerke-Spitzenleuten entwickelten und geplanten Kraftwerk dauern noch bis Ende 2007.
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