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Medizintechnik als Exporthit

Feldkirch - Seine Produktionskapazität verdoppeln wird das Feldkircher Medizinal­technikunternehmen A.M.I. mit seinem Erweiterungsbau „Innovation Facility“, für den dieser Tage der Spatenstich erfolgte.

In den zweigeschossigen Neubau, der bei 2000 m² Nettonutzfläche auch eine – für eigene Mitarbeiterinnen wie auswärtige Nutzer zugängliche – Kinderbetreuungseinrichtung beherbergen wird, investiert A.M.I. insgesamt 3,3 Mill. Euro.

Dritte Einheit nach VWP

„Das ist genau genommen schon unser zweiter Expansionsschritt, zumal wir vor unserem ersten Feldkircher Domizil („Innovation Office“) schon im Wirtschaftspark in Götzis chirurgische Produkte entwickelten und fertigten. Unsere Doppelstrategie, sowohl solche Eigenerzeugnisse als auch Patente zu vermarkten, sowie die immer höheren qualitativen Anforderungen an die medizintechnische Produktion haben diesen jüngsten Wachstumsschritt erforderlich gemacht“, berichteten gestern gegenüber den „VN“ die A.M.I.-Geschäftsführer Walter Egle (CEO) und Dr. Eduard Zehetner (CFO). Wie richtungsweisend im „Innovation Office“ und künftig auch in „Innovation Facility“ ans Werk gegangen wird, machten die A.M.I.-Chefs gestern anhand von zwei Neuentwicklungen 2007 anschaulich. Die eine betrifft einen sogenannten Infusions-Port – er wird unter die Haut implantiert, um z. B. Chemotherapie-Patienten das Verabreichen der benötigten Substanzen so nebenwirkungsarm wie nur möglich zu gestalten. Die andere nennt sich TIC Device, wird in der „Schlüsselloch-Chirurgie“ eingesetzt und gewährleistet im Wesentlichen das sichere Verschließen von Öffnungen z. B. in den Bauchraum nach laparoskopischen Eingriffen. So manche A.M.I.-Entwicklung wird auch zur Gänze verkauft, wenn die Konditionen stimmen: Wie zuletzt ein Verfahren zur Befestigung sogenannter Herniennetze an der Bauchdecke, das einem US-Konzern einige Mill. Euro wert war. Trotzdem, so Egle, ist der europäische Raum die mit Abstand wichtigste A.M.I.-Erfolgskulisse: „Ohne Österreichs EU-Mitgliedschaft wäre unsere Expansion so nie möglich gewesen – 70 Prozent unserer Exporte gehen in EU-Länder, die restlichen 30 Prozent nach überall in der Welt.“

Option wahrgenommen

Auch die anstehende A.M.I.-Firmenerweiterung trägt übrigens die planerische Handschrift von architektur.terminal Hackl und Klammer in Röthis. Der Neubau wird sich nördlich an den Bestand anschließen (parallel zur Paspelsstraße). Trotz der „Selbstständigkeit“ beider Baukörper werden Neubau und Bestand als Betriebseinheit wahrgenommen, wie unsere obige Computergrafik beweist. Um den Neubau errichten zu können, nahm A.M.I. eine Option der Stadt Feldkirch auf das unmittelbar benachbarte Grundstück in Anspruch. Bürgermeister Wilfried Berchtold freute sich beim Spatenstich über die hier entstehenden neuen Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung. ##Erich Ortner

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