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Mediziner für Gyn-Untersuchung ab 20

Vorarlberger Vorsorgemediziner sprechen sich im Sinne der Früherkennung von Gebärmutterhals-Krebs für regelmäßige gynäkologische Untersuchungen für junge Frauen aus.

Der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks, http://www.aks.or.at) empfiehlt ab dem zwanzigsten Lebensjahr spätestens alle zwei Jahre eine Gyn-Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen. Das betonten heute, Mittwoch, die Gynäkologin Cornelia Schwarz und die Allgemeinmedizinerin Ursula Doringer vom aks Fachausschuss für Frauenvorsorge vor Journalisten in Bregenz.

Unter dem Motto „Gib dem Krebs keine Chance“ umfasst die vom aks empfohlene Gyn-Vorsorgeuntersuchung neben der Untersuchung der Brust, der Gebärmutter und der Eierstöcke v.a. auch einen Abstrich vom Gebärmutterhals. Gebärmutterhals-Krebs sei am besten „vorsorgbar“. Die Untersuchung besteht laut Schwarz darin, dass mit einem speziellen Abstrichspatel oder Bürstchen eine Probe der oberflächlichen Zellen des Gebärmutterhalses abgestrichen wird. Diese Probe wird auf einem Glasträger fixiert und in ein zytologisches Labor geschickt. Dort wird der Abstrich auf Veränderungen untersucht und das Ergebnis der Arztpraxis mitgeteilt. Bei einem auffälligen Befund wird die Patientin informiert. Schwarz und Doringer: „Durch einen kleinen operativen Eingriff ist eine 100-prozentige Heilung möglich, auch die Gebärfähigkeit bleibt erhalten.“

Rund 500 Mal pro Jahr wird in Österreich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs gestellt, 160 Frauen sterben jährlich daran. Der Gebärmutterhalskrebs stelle somit eine der häufigsten gynäkologischen Krebserkrankungen dar. „Der Gebärmutterhalskrebs bzw. die Vorstufen seien nicht die Erkrankung der alten Frau, sondern die Erkrankung der jungen Frau und der Frau im mittleren Lebensalter. „Deswegen ist es gerade auch für die junge Frau wichtig“, so Doringer, „die Gyn-Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen.“

Nur wer über eine Krankheit aufgeklärt sei, könne dieser entgegenwirken. Dies treffe v.a. für die Krebsfrüherkennung zu. „Ich habe aus meiner gynäkologischen Praxis den Eindruck, dass insbesondere junge Frauen nicht um die Vorteile der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung wissen. Aufklärung über Gebärmutterhalskrebs ist daher unablässig notwendig“, bekräftigte Gynäkologin Schwarz.

Derzeit nachgewiesene Risikofaktoren für Gebärmutterhals-Krebs sind laut aks u.a. Rauchen, Infektion mit bestimmten Papillom-Viren, häufiger Partnerwechsel oder mehrere Geschlechtspartner des Partners. Nach statistischen Erhebungen der WHO liege der Altersgipfel der Vorstadien von Gebärmutterhalskrebs zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Schwarz: „In diesem Stadium ist Gebärmutterhalskrebs in 100 Prozent heilbar.“ Die Zeitdauer vom Vorstadium bis zum Ausbruch eines Gebärmutterhalskrebses liege zwischen Jahren und Jahrzehnten, nach der WHO zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr.

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