Doch der Fortschritt kostet. Schon deshalb hält er die Diskussion über ein neues Spitalskonzept für „richtig und wichtig”. Eine Topmedizin in den Krankenhäusern und im niedergelassenen Bereich, freie Arzt- und Spitalswahl, kostenlose Vorsorge für alle und sehr gut ausgebaute psychosoziale Dienste: was hier selbstverständlich ist, kann noch lange nicht jedes Land bieten. So gibt es etwa in der Schweiz keine organisierte Vorsorgemedizin, in Skandinavien keine freie Arzt- und Spitalswahl und in Deutschland muss überhaupt schon an allen Ecken und Enden gespart werden.
Über den Tellerrand
In Vorarlberg hingegen sei die Kosten-Nutzen-Relation noch gut, meint Hans Concin. Doch der medizinische Fortschritt hat ebenso ihren Preis wie die stetige Zunahme der Alterspyramide. Der vom Land in Auftrag gegebene und heftig diskutierte Vorbericht über eine Strukturänderung innerhalb der Krankenhäuser wertet er als „gute Grundlage, die Dinge sachlich zu analysieren”. Wobei der Leiter der Gynäkologie am LKH Bregenz überzeugt ist, dass die Spitalskollegen „erfahren genug sind, um über den eigenen Tellerrand zu blicken”.
Er verhehlt jedoch nicht, dass Änderungen nicht allein nur nach wirtschaftlichen Überlegungen erfolgen dürfen. „Die Medizin hat auch eine gewisse soziale Verantwortung für Patienten und Personal”, betont der erfahrene Arzt. Vor allem das Personal dürfe beim Ringen um die besten Lösungen nicht verunsichert werden, verweist Concin auf das Beispiel Mehrerau, wo die Leute scharenweise davon liefen, als es um Sein oder Nichtsein des Sanatoriums ging.
Zusammenarbeit
Die Bevölkerung, vermutet der Frauenarzt, schätzt die gebotene Qualität und wird dafür auch bereit sein, ein „paar wenige Minuten weiter zu fahren”. Er selbst könnte sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Bregenz und Dornbirn „gut vorstellen”. Für das Oberland würde er eine Kooperation zwischen Feldkirch, Bludenz und Hohenems forcieren. Aber: „Entscheiden muss die Politik.
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