Möglichst viele Mauern, Betonplatten und andere künstliche Verbauungen rund um das “Schwäbische Meer” sollen in den nächsten Jahrzehnten entfernt werden.
Unter dem Motto “Naturnahes Ufer statt Beton” stellte die Kommission einen Leitfaden zur Bodensee-Renaturierung vor. Nach einer Bestandsaufnahme der IGKB sind rund 60 Prozent der 273 Kilometer langen Uferstrecke in ihrem natürlichen Zustand beeinträchtigt, “naturfern” oder “naturfremd”. Für Vorarlberg, das mit 28 Kilometern den geringsten Ufer-Anteil aller Anrainerländer besitzt, fällt die Bilanz positiver aus. Dort sind nur sieben Prozent des Ufers naturfremd, aber rund 50 Prozent natürlich bzw. naturnah ausgebildet.
Mit 15 Quadratkilometern stellt Vorarlberg außerdem 20 Prozent der gesamten Flachwasserzonen am Bodensee. Flachwasserzonen sind die aktivsten Lebensräume des Sees, die vor allem als Laich- und Brutgebiete vieler Fischarten und als Selbstreinigungsanlagen des Sees Bedeutung haben.
Mit dem Leitfaden bietet die IGKB Städten und Gemeinden rund um den See eine Hilfestellung für die Planung und Durchführung von Renaturierungen. Er baut auf Ergebnissen von Wissenschaftern auf, die in den vergangenen fünf Jahren die gesamte Uferstrecke des Bodensees in 50-Meter-Abschnitten untersucht und nach 15 Kriterien bewertet haben. Um die Zone wieder natürlicher zu machen und damit wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen, sollen – wo es geht – störende Verbauungen wie betonierte Böschungen und Badestege entfernt werden. Zudem sei es wichtig, Fluss- und Bachmündungen naturnah zu gestalten sowie Schilfgebiete und Ufergehölze zu entwickeln.
Der 1959 gegründeten IGKB gehören alle Bodensee-Anrainerländer an. Österreich hat derzeit den Vorsitz, der alle zwei Jahre wechselt. Neben der Renaturierung des Bodensees waren unter anderem auch dessen Beschaffenheit und die Wasserqualität Thema der Kommissionstagung in Lindau. “Der Bodensee ist stabil und gesund”, sagte der Vorsitzende Richard Stadler.
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