Kein Racing in der Formel 1
Die laufende Saison hat die größte Regelrevolution der Geschichte mit sich gebracht. Neben neuen Hybrid-Turbomotoren wurden auch rigorose Spritlimits eingeführt. “Man hat nicht mehr die Möglichkeit, voll zu fahren. Die Fahrer können nicht mehr ans Limit gehen”, meinte Mateschitz. “Wenn man zwei Drittel eines Rennens im Economy-Modus fährt, um Sprit zu sparen, dann ist das keine Formel 1. Das hat mit Rennsport nichts zu tun.”
Mateschitz fürchtet um Zuschauer
Über kurz oder lang werde sich das auch in den Zuschauerzahlen niederschlagen, warnte Mateschitz. “Das ist eine Spirale, eine endlose Kette. Da muss sich dringendst etwas ändern”, betonte der Milliardär, der seit fast zehn Jahren zwei Formel-1-Teams besitzt. “Im Moment richten die Leute ihr Wochenende noch nach den Übertragungszeiten aus. Wir müssen verhindern, dass sich das ändert.”
Die Formel 1 dient auch seinem Getränkekonzern als Marketingplattform. An einen Ausstieg denkt Mateschitz wegen der unbefriedigenden Situation aber noch keineswegs – auch nicht daran, weniger in die Königsklasse des Motorsports zu investieren. “Die Formel 1 ist ja eine Passion, das ist keine Frage des Geldes”, versicherte der demnächst 70-Jährige. “Im Moment ist einfach der Wurm drinnen.”
Kein Lärm und zu viele Regeln
Einer guten Show fehlen gleich mehrere Zutaten. “Der Lärm ist nicht das Hauptthema, es geht um den Rennsport an sich”, sagte Mateschitz. “Es geht darum, so schnell zu fahren wie du kannst. Es geht um Mut und um das Überholen.” All das werde vom aktuellen Reglement nicht begünstigt. Es gebe zu viele Einschränkungen. Mateschitz: “eine Überreglementierung”.
Dazu kommen die im Vergleich zum Vorjahr deutlich leiseren Motoren. “Der Lärm gehört dazu, aber das darf auch nicht dramatisiert werden”, meinte der Red-Bull-Eigentümer. “Das ist noch am einfachsten hinzubekommen.” Mercedes testet bereits diese Woche in Barcelona ein vergrößertes Auspuff-Endrohr in Trichterform, das die doppelte Lautstärke bringen soll. Bis zum Grand Prix von Österreich am 22. Juni könnte es eingeführt werden.
(APA)
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